Aus diversen Gründen wurde im gesamten Monat Juli kein einziger Bericht veröffentlicht. Diese Gründe beinhalten: Zeitmangel, fehlende Energie und Faulheit (es bezahlt mich ja niemand hierfür). Daher möchte ich kurz (Spoiler: eine Lüge, es wird lang) zusammenfassen, was sich im Juli alles ereignet hat, ohne Garantie auf Vollständigkeit.
Sparkassen Chess Trophy 2023
Am 2. Juli 2023 ging die 50. Auflage der Sparkassen Chess Trophy in Dortmund zu Ende. Das „Highlight“ meines Turniers war wohl folgendes Ereignis.
Nach einem „brain fart“ in der Eröffnung stand ich auf Verlust, erhoffte mir aber noch leichte Schwindelchancen. Als ich meinen 20. Zug ausgeführt hatte, erschrak ich plötzlich. Was wäre denn, wenn Weiß einfach lang rochiert? Nach über 20 Minuten Nachdenken spielte GM Wagner auch diesen Zug. Der Rest war eine Sache der Technik. Der Clou: 21.0-0-0 war regelwidrig! Siehe den 11. und 12. Zug von Weiß.
Auf dem Weg zur U-Bahn-Station merkten die beiden Hagenmeyer-Brüder an, dass lange Rochade gar nicht möglich sei und dass die Live-Übertragung gesponnen hatte. Ich wurde zum albanischen Usain Bolt und rannte zu den Schiedsrichtern, aber die Partie war schon beendet. Wieso das weder dem 1297171-köpfigen Schiedsrichterteam noch dem Team für die Live-Übertragung auffiel, konnte mir nicht erklärt werden. Stattdessen flüchtete man sich in Ausreden, dass dies GM Wagner schon peinlich genug sei. Was interessiert mich, ob es peinlich für ihn war? Macht euren Job! Über diesen Fauxpas wurde auf verschiedenen Seiten berichtet.
Für mich lief das Turnier mittelmäßig, was zu 95% in einer Erstrunden-Niederlage begründet war. Selbst schuld. Die beiden Hagenmeyers spielten ein gutes Turnier, wobei dies nur dadurch gedämpft wurde, dass sie in der letzten Runde tatsächlich gegeneinander spielen mussten! Natürlich ging diese Partie Remis aus, wobei ich mir sagen ließ, dass Jannis zwischenzeitlich auf Gewinn stand und dann Felix…
Impressionen aus Dortmund gibt es auf unserer Instagram-Seite.
Kinderfest
Apropos Instagram: da ich selbst nicht dabei war, verweise ich bezüglich des Kinderfests im Wertwiesenpark auf unseren zugehörigen Instagram-Beitrag. Ich habe mir nur sagen lassen, dass sehr viele Leute vorbeigekommen sind und dass es sehr viel Spaß gemacht haben soll. Weiter so!
Pokale noch und nöcher
Ebenfalls am 2. Juli spielten wir im Pokal gegen die SF Oeffingen. Durch die Dortmunder und andere Abwesenden leicht geschwächt, war eine kämpferische Leistung notwendig, um die notwendigen Punkte zu gewinnen. Lange sah es an allen Brettern eng aus, bis auf bei Kim-Luca. Der schien ungefährdet einem weiteren Sieg gegen die französische Verteidigung entgegenzusteuern. Just als er nur „den Sack zumachen musste“, beging er einen schrecklichen Fehler. Wenigstens bedankten sich die Gegner ihrerseits mit Fehlern an den Brettern 1 und 2, sodass wir mit 3:1 ins Halbfinale einzogen.
Aber halt! Wir hatten ja zwei Mannschaften im SVW-Pokal gemeldet. Die „Zweite“ wurde durch die beiden Topscorer Simon Degenhard und mich verstärkt. Ludwigsburg brachte ihre Top-Mannschaft an die Bretter. Jedoch konnten sie ihre DWZ-Überlegenheit an 3 und 4 nicht ausspielen. Dennis Birke konterte Daniel Pranjic taktisch aus. Früh stand es 1:0 für uns.
Stellung aus Birke – Pranjic. Schwarz am Zug. Was sollte er spielen? Was ist von 13…Lb4 14.Sxe4 Lxe1 zu halten?
Mit diesem Sieg im Rücken spielten wir unsere Überlegenheit vorne aus. Durch den frühen Rückstand mussten die Ludwigsburger mehr Risiko gehen, was zuerst Simon und ich ausnutzten, um auf 3:0 zu erhöhen. Felix profitierte davon, dass sein Gegner Sven Jerie in Zeitnot nach einem Weg zum Vorteil suchte, dabei aber nur eine Abwicklung in ein verlorenes Endspiel erlaubte. Damit war das 4:0 perfekt.
Danach passierte nicht mehr viel, weil sich im Halbfinale unsere beiden Mannschaften gegenüber saßen. In einem 3 vs. 3 besiegte die „Erste“ die „Zweite“ mit 2,5:0,5. Ebenfalls holten wir im Finale gegen die TG Biberach 2,5 Brettpunkte, wodurch wir das Finale knapp, jedoch souverän gewannen. Sowohl Ivan Ramirez Marin als auch Tobias Peng gewannen relativ schnell, wodurch Sebastian Ludwig und ich eine ruhige Kugel schieben konnten. Im Spiel um Platz 3 unterlag die Zweite den Gastgebern aus Rangendingen mit 1:3, wobei Daniel Schäfer einen wunderschönen Sieg unter Qualitätsopfer errang.
Alles zum KO-Pokal.
Irgendwann im Januar 2024 sollten wir im Deutschen Pokal mitspielen dürfen, so wie bereits 2018 und 2019.
Dann noch etwas, was wegen Corona überdurchschnittlich stark gelitten hat: Schulschach! Der traditionelle Termin für den Baden-Württembergischen Schulschachpokal ist irgendwann kurz vor den Sommerferien. Das Robert-Mayer-Gymnasium Heilbronn kann dabei auf Jahrzehnte voller Erfolg zurückblicken. Natürlich liegt das nicht an der Schach-AG voller Wunder, sondern dass – welch Zufall – viele spielstarke Jugendliche sich irgendwie immer am RMG wiederfinden. Früher waren es Ramin Geshnizjani, Sascha Seiler und co., danach Philipp Wenninger, ich und co., danach Simon Degenhard, Kim-Luca Lahouel und co., dieses Jahr waren es Noah Geltz (HN-Biberach), Colin Ensslinger (neu Heilbronner SV, ex-SF Schwaigern) und die beiden Hagenmeyer-Brüder. Auch wenn Noah im Jahr 2024 nicht mehr spielen wird, weil er sein Abitur in der Tasche hat, steht mit Richard Walter (HSchV) mindestens ein weiterer talentierter Jugendlicher bereit.
Ich war auch dabei. Wieso eigentlich? Naja, von den Lehrkräften hatte scheinbar niemand Lust, nach Deizisau zu fahren. Also fragen wir mal den Arbeitslosen da. Na gut.
Viel zu tun gab es für mich auch nicht. Ich durfte nur zusehen, wie die Jungs fast jede Runde gewannen und die Auslosung, wie üblich, mehr als einmal verhunzt wurde. Das änderte jedoch nichts daran, dass das RMG sich in der letzten Runde knapp durchsetzen konnte, als es die Mannschaft des Otto-Hahn-Gymnasiums Ostfildern um Oliver Schwartz mit 4:0 besiegen konnte. Ein ganz schwacher Trost für den Abstieg aus der Jugendbundesliga.
Insgesamt war es aber sehr knapp, denn der Sieg hing an einem einzigen Brettpunkt Vorsprung vor der Schule aus Kirchheim/Teck, welche dem RMG als Einziges einen Mannschaftspunkt abnehmen konnte.
Ergebnisse BW-Schulschachpokal 2023.
Champions Day 2023
Nach dem Versäumnis der Heilbronner Stimme, uns im Jahr 2022 für unsere Meisterschaft in der Oberliga Württemberg einzuladen, wurde dies in diesem Jahr nachgeholt. Positiv: es gab kostenlos Bier und Essen und wir durften auf dem Volksfest rumblödeln. Negativ: es herrschten gefühlt 45 Grad Celsius bei 80 Grad Luftfeuchtigkeit…
Von links nach rechts: Thomas Tschlatscher, Jannis Hagenmeyer, Enis Zuferi, Simon Degenhard, Sabine Schäffer-Henoch, Gerhard Schmidberger und Oliver Hengert.
Grillfest und Spielabend
Das Bier brauchten wir dann für unser Grillfest am 15. Juli. Zwar wurde unser Vorhaben durch einen kurzen Regenschauer getrübt, jedoch folgte das große Finale erst mit einem schweren Gewitter, als unser Fest schon vorbei war. Nur Daniel litt darunter, weil er mit dem Fahrrad heimfahren musste. Schade aber auch!
Wie Kinder und das Gras im Regen wächst auch der Spielabend zu einer erfreulichen Größe an. Ich kann jeden nur ermutigen, sich mal donnerstags blicken zu lassen. Ab 20 Uhr in der Gartenstraße 64, 74072 Heilbronn. Wann bekommt ihr sonst die Gelegenheit, mich hautnah zu erleben?
Unterländer Schachtage
Dazu wird ein gesonderter Bericht erfolgen. Bis dann!