Nachdem wir als Mannschaft sowohl in Künzelsau als auch beim Verbandspokal erfolgreich waren, dürfen wir nicht vergessen, dass auch einzelne Recken tapfer den Verein in diversen Turnieren (in aller Herren Länder) vertreten. Auch bei der Bedenkzeit wird alles gespielt, von Blitz- bis Langschach.
Dennoch fangen wir mal mit Mannschaftskämpfen an. Sowohl unsere 2. als auch unsere 3. Jugendmannschaft waren in ihren Ligen aktiv. Bei der Dritten geht es in der Kreisjugendliga primär um Erfahrung. Auch das Turnierfeeling ist wichtig, bei der großen zentralen Endrunde der Unterländer Jugendligen kam dieses sicher nicht zu kurz. Da ist es auch nicht so schlimm, dass gegen zwei Mannschaften des Ausrichters LT Schwäbisch Hall bei einem Mannschaftskampf an jeweils vier Brettern nur ein Brettpunkt geholt wurde. Übung macht den Meister (aber bitte nicht den CM) !
Kreisjugendliga.
Um Einiges mehr ging es in der Verbandsjugendliga. Da wir extra Ressourcen aus der BW-Liga abgezogen hatten und dort das Verpassen der DVM-Qualifikation einkalkuliert hatten, um die Zweite zu halten, sollte hier ja möglichst ein Sieg gegen Nürtingen her. Als alter Sack, ich meine alter Hase, durfte ich das Spiel anfangs beaufsichtigen und durfte gleich über mehrere Dinge froh sein:
1) Meine Trainingsgruppe freitags ist die der „Fortgeschrittenen“ – bei den anderen, welche den Kern der VJL-Mannschaft ausmachen, würde ich es wohl nicht aushalten.
2) Ich bin schon lange nicht mehr U20…Gott sei Dank. Wer hat sich denn gedacht, diese Jugendliga-Spiele samstags um 14 Uhr stattfinden zu lassen? Ist im Sommer nicht auszuhalten…
Als durch Saygun gegen 15:30 Uhr die Wachablösung erfolgte, konnte ich immerhin guter Dinge nach Hause gehen. Leider war das Argentinien-Spiel aber auch nicht besser, da hätte ich fast im Robert-Mayer-Gymnasium bleiben können.
Lukas Dietzel (der Arme) hatte wie gegen Sindelfingen spielfrei, also 1:0 für uns. An Brett 1 war klar, dass wir eine Packung bekommen würden und da war auch schon nach einer Stunde eine Leichtfigur weg. Stefan Gündisch hatte das Zentrum, also einen kleinen Vorteil, bei Ardit Molliqaj sah mit Schwarz alles normal aus, Markus Rupp hatte nach einer Serie beiderseitig unlogischer Züge einen Bauern gewonnen und Eric Krohmer machte es Ardit einfach nach.
Die Resultate waren dann schon fast logische Konsequenzen der Momentaufnahmen. Stefan, Markus und Eric gewannen, während Max Breitenbach an 1 und Ardit ihre Waffen strecken mussten. Ein verdientes 4:2 für die junge sowie ziemlich unerfahrene Truppe.
Das Wort „Abstiegskampf“ schien nur bei uns zutreffend, denn an den anderen Spielorten wurde kaum gekämpft. Sontheim/Brenz schenkte Ulm gleich den Sieg, Sindelfingen trat immerhin zu viert an, doch auch hier gab es ein 0:6 gegen Hohentübingen, während Göppingen sogar zu sechst antrat, sich ebenfalls „volle Hand + Eins“ gegen Bebenhausen abholte.
Sofern ich die Regularien der Verbandsjugendliga richtig verstanden habe, ist das der Klassenerhalt für unsere zweite Jugendmannschaft. Aus der BW-Liga steigen erstmals seit Langem zwei badische Vereine ab, wodurch nur zwei Vereine aus der VJL absteigen sollten. Durch unseren Sieg distanzierten wir den Vorletztplatzierten aus Nürtingen um vier Mannschaftspunkte, was bei einem ausstehenden Spiel mathematische Sicherheit gibt. Von meiner Seite aus Glückwunsch (ich darf sie beglückwünschen, da ich diesen Haufen ja nicht trainiere) !
Verbandsjugendliga.
Kommen wir damit zu vergangenen, gegenwärtigen sowie zukünftigen Einzelschicksalen.
Erstmals seit dem Urknall (kann mich nicht erinnern, also muss es schon so lange her sein) vertrat uns ein Spieler bei den Württembergischen Blitzeinzelmeisterschaften. Im Mannschaftswettbewerb wurden wir Zweiter und waren sicher Sieger der Herzen.
Tobias Schmidt vertrat den HSchV sowie den Bezirk Unterland als souveräner Bezirksmeister. Seinen Turnierverlauf gebe ich mal in seinen Worten wieder:
„5,5/6 Dann gegen Hirneise Mate in 1 geblundert und Game over“
Das heißt: Er startete furios mit 5,5/6, übersah gegen Jens Hirneise ein Matt in 1 und war danach nicht mehr in der geistigen Verfassung, um ganz vorne mitzuspielen. Aber so ist es, wenn man gegen (einen) Schönaich(er) verliert, dann verdient man es nicht, ganz vorne mitzuspielen.
Tobias landete mit 16 Punkten aus 25 Runden auf Platz 9. Gewonnen hat das Turnier, welches im Rundensystem ausgetragen wurde, IM Mark Heidenfeld vom SV Jedesheim mit 21 Punkten und ganzen zwei Punkten Vorsprung.
WBEM.
Gerade jetzt, um 11:39 Uhr am 18. Juni 2018, kämpft Nikolas Pogan in Veliko Gradište (serbisch-rumänische Grenze) gegen einen Haufen GMs um Elo und Ruhm.
Update 11:41 Uhr: Ok, er hat uns via WhatsApp mitgeteilt, dass er „geraped“ wurde. Frei übersetzt bedeutet dies, dass sein Gegner ihn vergewaltigt hat. Natürlich nur auf dem Schachbrett, hoffe ich mal zumindest.
In der ersten Runde nahm Niko dem bekannten türkischen GM Suat Atalik noch ein Remis ab und wurde von seinem Gegner gelobt, dass seine Elo eigentlich höher sein sollte. Vielleicht liegt es einfach nur daran, dass die zweite Runde früh am Morgen war, bei den sonstigen Runden, welche alle nachmittags stattfinden werden, sollte Niko seinen Urlaub genug genossen haben, um ordentliches Schach an den Tag zu legen.
Ergebnisse bei Chess-Results.
Homepage des „Silver Lake Open“.
Bleibt nur noch ein Ausblick in die Zukunft: Am 24. Juni 2018 findet in Kornwestheim die Württ. Schnellschacheinzelmeisterschaft statt. Vereinsmitglieder wurden über diverse Kanäle darüber informiert, dass das Turnier offen ist, also jeder mitspielen kann. Bis jetzt sind Utz Kammerer, Simon Degenhard und ich vorangemeldet, ich hoffe, dass sich noch ein paar Leute finden, da Kornwestheim praktisch um die Ecke liegt.