Gibt’s im Mai Regenwetter, so wird die Elo fetter

So zumindest der Wunsch aller.

Jedoch beruht das Elo-System im Großen und Ganzen auf einem Nullsummenspiel, sodass irgendjemand verlieren muss. Im Mai waren wir vom Heilbronner SV grundsätzlich auf der Sieger-Seite, worüber kurz berichtet wird.

32. Sulzfeld-Open
Dort spielten Simon Degenhard, Felix Hagenmeyer, Dennis Birke und ich mit. Eine eher spontane Angelegenheit für mich, denn die Suche nach einer Alternative für die in diesem Jahr ausgefallene Stuttgarter Stadtmeisterschaft erwies sich als eher schwierig. In Stuttgart konnte nicht gespielt werden, weil die Ditzinger Stadthalle belegt war. Aber gut, dann wollte ich das Turnier in Sulzfeld gewinnen, wie schwierig konnte das sein?
Leider schwieriger als gedacht, weil die Gegner das gemacht haben, was sie eben tun, wenn sie zahlenmäßig unterlegen sind: sie machen gar nichts. Und die wenigen Chancen, die ich hatte, konnte ich nicht durchgängig nutzen. Das Highlight war die Letztrundenpartie gegen Simon, welcher einen großartigen Fight ablieferte. Nach einigem Hin und Her einigten wir uns auf Remis. So belegten Simon und ich die Plätze 3 und 4, ohne gegen die Turniersieger gespielt zu haben. Doofe Auslosung halt.
Dennis und Felix befanden sich auf unterschiedlichen Seiten des Nullsummenspiels. Dennis gewann ca. 40 Elo, Felix verlor ungefähr so viel Rating. One hand gives, the other takes away.
Abschlusstabelle Sulzfeld-Open.

Déjà-Vu

35. Tammer Jugendopen
An Christi Himmelfahrt, als das Sulzfeld-Open begann, fand auch das Tammer Jugendopen (Schnellschach) statt. Und die Ergebnisse konnten sich sehen lassen. Zweimal 3. Platz (Leonoard Jüngling U10 und Noah Ben Mast U14) sowie zwei Turniersiege (Kosta Tselepidis U12 und Daniel Schäfer U16-25). Eine dominante Vorstellung durch alle Altersklassen hindurch. Daniel war dank seiner regelmäßigen Besuche im Fitnessstudio am Turniertag auch in anderen Bereichen erfolgreich. Zwinkersmiley.
Tabellen Tamm.

2. Münchner Open
So oft, wie ich mit Felix auf Turnieren war, könnte er mein offizieller Sidekick sein. Batman und Robin. Asterix und Obelix (wobei Felix mit seiner Körpergröße eher Asterix wäre). Welche bekannten Duos gab es noch?
Zusammen fuhren wir dieses Mal nach München. Mit der Bahn, was sich als schwerwiegender Fehler herausstellen sollte. Aber dazu später mehr.
Beim Turnier mitzuspielen, war nicht unbedingt ein Fehler. Ein angenehmer Modus mit Runden um 18 Uhr jeden Tag. Entweder ausschlafen und im Hotel „chillen“ (Felix) oder bei Regenschauern versuchen, etwas von München zu sehen (Enis). Ein später Rundenbeginn bietet für alle etwas. Zur ersten Runde gab es schon die ersten Bahnprobleme: der EC-Zug, in welchem Fabian Bänziger und Theo Stijve saßen, blieb kurz vor München liegen. Immerhin fuhren die Regionalzüge noch und es wurde alles gut.
Kommen wir zum Nullsummenspiel zurück. Dieses Mal wr es Felix, welcher die Elo-Punkte der anderen aufsog. Er machte ein Plus von 58 Punkten mit dem „Vierziger-Faktor“, denn als Jugendlicher hat man doppelt so hohe Schwankungen wie normal („Zwanziger-Faktor“). Felix‘ Gewinn deckte sich ungefähr mit den Verlusten von Fabian (-6) und mir (-12), wenn man bedenkt, dass wir beide mit dem „Zehner-Faktor“ spielen. Wir haben sogar halb so hohe Schwankungen wie normal. Irgendwo in München freute sich Thanos einen Ast und murmelte vor sich hin: „Perfectly balanced…“
Details zum Münchner Turnier.
Im Übrigen hatte keiner von uns die Chance, Fotos zu machen. Auch weit vor Spielbeginn (20-30 Minuten) durfte man nicht mit Mobiltelefon in den Spielsaal, um wenigstens für ein paar Fotos zu posen. Dass dabei mit zweierlei Maß gemessen wurde, weil semi-populäre Twitch-Streamer ihre ganze Ausrüstung dabei hatten und ihre Partien live auf Twitch übertragen durften, war nur das Salz in der Wunde. Noch „besser“ ist, dass auf dem offiziellen Instagram-Konto des Schachfestivals München quasi keine Impressionen zu finden sind. Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht sagen.

16. Schach im Schloss (Künzelsau)
Deutlich entspannter – so stelle ich mir das zumindest vor – ging es in Künzelsau beim „Schach im Schloss“ zu. Die Idee wirkte auf mich schon immer sympathisch. Quasi Freiluftschach an einer mittelalterlich wirkenden Kulisse und das in der Neuzeit. Daher kann ich nur von Ergebnissen berichten, jedoch hatten es die in sich. Im Zentrum stand erneut Richard Walter. Der Zwischenstand mit 5/7 war zwei Runden vor Schluss ohnehin bemerkenswert. Auch Runde 8 wurde gewonnen, sodass es in Runde 9 zu einer Begegnung mit Markus Kottke (Leinfelden, fast 2200 DWZ) kam. Und Richard gewann auch diese Partie! Ein unglaubliches Ergebnis. Damit sicherte sich Richard nicht nur den 5. Platz, vor FMs wie Harald Keilhack (Schönaich), Gunnar Schnepp (HN), Christian Beyer (Schönaich) und gar IM Viktor Gasthofer (Bad Mergentheim), sondern er gewann zusätzlich zwei Ratingpreise! Ebenso führte er den Heilbronner SV in der Team-Wertung an, in welcher wir nur knapp hinter Bad Mergentheim auf dem 2. Platz landeten. Natürlich kann so ein gutes Mannschaftsergebnis nicht von Richard alleine erzielt werden. Der bereits erwähnte Gunnar trug 6,5 Punkte bei, gefolgt von Daniel Schäfer und Dennis Birke mit jeweils 6 Punkten. Wo man auch hinschaut, erzielen die Heilbronner starke Ergebnisse. Und manche wie Richard oder Felix stechen extra heraus. Zumindest aus der Perspektive des Schachvereins freuen wir uns auf die Zukunft.
Endtabelle Schach im Schloss.

Anbei noch ein paar Impressionen aus Künzelsau. Weitere Bilder sind auf unserem Instagram-Konto zu finden.


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