Am Samstag fand die Württembergische Blitz-Einzelmeisterschaft in Schwaigern statt. Gut organisiert, wie immer von Ottmar Seidler, ging es für 3 Heilbronner (Thomas, Sebastian und mich) auf die Mission Zählbares zu holen.
Der Start begann dabei vielversprechend: Tommy startete mit 4 aus 4, ich startete mit 3 aus 3, unter anderem direkt einen Sieg gegen den erstgesetzten Georg Braun in Runde 2 (!). Die Losfee hatte es nicht gut mit uns beiden gemeint, so früh bereits gegeneinander zu losen. Basti fand leider erst zum Schluss des Turniers auf sein Potenzial und seine starke Form zu. Kopf hoch, solche Tage hat man immer!
Kurz nach dem wichtigen Sieg gegen Georg bekam ich ordentlich einen auf den Deckel gegen Portnov. Tatsächlich ist es mental einfacher, solche Niederlagen wegzustecken als solche, wo man Chancen hatte. Kurz darauf bekam ich nämlich einen Gegner, der im SVW-Forum nach meinem Sieg bei der BW-Schnellschach nicht viel Nettes über mich zu schreiben wusste. Gestärkt mit extra Motivation, blieb von seinem Königsflügel nicht viel übrig.
Bernhard Sinz spielte …Dxg5. Welche Taktik führte zum Damengewinn und anschließender Aufgabe nach weiteren 40 Zügen?
Tipp: Es gibt eine forcierte Variante, in der meine Dame fast alle Bauern abräumt und kurze Zeit später auf b7 steht. Das Spiel ging trotzdem weiter.
Kurz darauf war auch schon die Mittagspause, wo Tommy und ich vielversprechende Chancen hatten auf einen guten Run.
Leider erwischte es mich nach der Mittagspause direkt 2x eiskalt, als ich von Harald Keilhack und Martin Hartmann gnadenlos überspielt wurde. Gegen Keilhack bekam ich sogar eine vielversprechende Stellung, konnte diese nicht nutzen und in beidseitiger Zeitnot behielt er die größeren Nerven. Abgezockt muss man sein und an dieser Stelle kann man auch nur die Klasse der jeweiligen Gegner anerkennen!
Das brachte mich so gesehen schon stark in Rückstand und quasi aus dem Rennen um die vorderen beiden Plätze. Vorne zog nämlich Gerhard Junesch aus Schönaich einsam seine Kreise und startete mit 12 aus 12! Mit absoluter Abgezocktheit ließ er trotz 3 Niederlagen zum Schluss nichts an seiner Qualifikation anbrennen und sicherte sich Platz 2. Glückwunsch an dieser Stelle!
Auch Georg Braun, der einen schlechten Start hatte (nach der Niederlage gegen mich verlor er mit weiß gegen Portnov, der seinerseits einen sehr starken Start ins Turnier hatte), konnte sich sehr schnell wieder aufbäumeln und startete eine furiose Siegesserie. Das spricht natürlich von seiner Klasse, auch unter schlechten Startbedingungen mental dabei zu sein und trotzdem souverän das Turnier zu gewinnen. Auch Glückwunsch an ihn für diese starke Leistung und Platz 1!
Wer wurde letzten Endes Platz 3? Nun, nach meinen 2 Niederlagen nach der Mittagspause legte ich auch noch eine kleine Siegesserie hin. Schließlich standen noch einige Runden an und ich wollte Hoffnung auf die Qualifikation noch nicht aufgeben. Es war aber natürlich klar, dass ich jede Partie im Prinzip gewinnen musste und auf den ein oder anderen Ausrutscher der Konkurrenz. Siege gegen Thomas Lang und Rudolf Bräuning (der wiederum mit 4 Sekunden Zeit auf der Uhr illegal auf die Uhr 2x gedrückt hatte, um Zeit zu gewinnen) folgten, sowie ein hart erkämpfter Sieg gegen Gerhard Junesch, bis ich wieder gnadenlos ausgepielt wurde von Markus Kottke. Spätestens diese Niederlage besiegelte dann das Ende der Qualifikationsziele. Es folgten weitere Niederlagen gegen Marc Schallner, Kevin Narr und Alexander Honisch. Allesamt Spiele, wo ich nie ins Spiel finden konnte und folgerecht verdient verloren habe. Zum Abschluss des Turniers wollte ichs dann, wo Platz 3 schon quasi feststand, nochmal versuchen und spielte zum Ersten Mal in einem OTB Turnier den Bongcloud. Mit Erfolg. Damit nehme ich diese ernstzunehmende Eröffung in mein Repertoire auf, 100% Win-Rate sprechen für sich.
Wie stark besetzt das Turnier war, zeigt auch ein Blick auf die Abschlusstabelle. Tommy, der ein gutes Turnier spielte, landete mit 16 Punkten punktgleich mit Platz 4 auf Platz 6. Rudolf Bräuning wurde 8., Portnov 9. (verließ 2 Runden vor Schluss das Turnier) Bernhard Sinz 10.