Mühsam nährt sich das Eichhörnchen – Sontheim II vs. HSchV I 2:6

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Der Alltag ist schon einige Zeit über uns hergefallen, das arbeitende Volk arbeitet, die Schüler lernen und die Studenten beginnen nach der vergangenen Klausurenphase abermals mit der viermonatigen Regenerationsphase, welche offiziell „Vorlesungszeit“ genannt wird.
Natürlich beginnen mit dem Ende der Sommerferien die Verbandsrunden wieder. Jede unserer Mannschaften war mehr oder weniger bereits im Einsatz, nur das Flaggschiff, die erste Mannschaft, startete relativ spät in die Verbandsliga-Saison.

Als Aufsteiger ist das grundlegende Saisonziel selbstverständlich der Klassenerhalt. Zwar ist die Erste, auch aufgrund ein paar Verstärkungen, mit einem DWZ-Schnitt über 2100 an Setzplatz 3 der Verbandsliga Nord, jedoch sagt dies nicht zwingend etwas aus. Zudem haben wir in der Saison 2009/2010 schlechte Erfahrungen gemacht, als wir nach einem Aufstieg in die VL direkt wieder abgestiegen sind.
Nun ja…eine Auswärtsfahrt nach Sontheim/Brenz ist zudem nicht motivierend. Da wird der Vorteil der VL, die Spiele um 10 Uhr beginnen zu lassen, gleich wieder zunichtegemacht, da zwei Stunden Fahrt einkalkuliert werden müssen. Man kann sich ja immerhin damit trösten, dass die Sontheimer für jedes ihrer Auswärtsspiele ebenfalls ca. 2 Stunden Fahrt einplanen müssen…
Nichtsdestrotrotz sind wir fast in Bestbesetzung angetreten. Mit Nicolas, Robin, mir, Adam Szabo und Ramin waren gleich die besten 5 Spieler der Mannschaft heiß auf den ersten Saisonsieg. Heiß war zumindest mir auf jeden Fall, da die Heizung in Ramins Auto die ganze Fahrt über für mein Empfinden etwas zu hoch eingestellt war. Andererseits wäre es sicher auch keine schlechte Idee gewesen, wenn ich meine Daunenjacke ausgezogen hätte.

In Sontheim angekommen stellten wir fest, dass wir nicht von einer Hochzeit oder Musikerkapelle begrüßt worden, was also perfekte Bedingungen für ein Schachspiel waren. Punktgenau um 10 Uhr fanden sich alle Spieler ein, sodass das zweite Kräftemessen zwischen den Sontheimern und Heilbronnern in der Saison 14/15 beginnen konnte.

Topmotiviert und äußerst akribisch vorbereitet durfte ich mich als Erster in die Scorerliste eintragen lassen. Mit Weiß bekam ich die Tschigorin-Verteidigung (1. d4 d5 2. c4 Sc6) vorgesetzt. Diese gilt als ebenso zweifelhaft wie die Möglichkeit, in der Zeit zurückreisen zu können, wer nach einer direkten Widerlegung sucht, wird aber enttäuscht sein. Deswegen war ich nie zufrieden mit meinen Partien in dieser Variante, da ich diesen komischen Aufbau direkt widerlegen wollte. In meiner Vorbereitung kam ich jedoch zu dem Schluss, dass es völlig ausreichend ist, wenn man das Vollzentrum mitnimmt und dem Schwarzen die Frage stellt, wie denn genau das dynamische Gegenspiel aussehen soll.
Mein Gegner Andreas Klein (1943, aber schon 143 Turnierauswertungen!) konnte mir zumindest diese Frage nicht recht beantworten. Nach dem typischen Tschigorin-Vorstoß …e5 und der erzwungenen Antwort d5 meinerseits folgte aber a tempo …Sb8?!. Ich hatte bis dahin (12. Zug) 5 Minuten überlegt, hatte nun aber zwei längere Denkphasen, da ich einerseits …Sd4!? (typisches Bauernopfer) erwartet hatte, zum anderen hat mich …Sb8 eben überrascht, wodurch ich mal einen konkreten Plan brauchte, weil Schwarz sehr konkret …c6 spielen wollte. Die Rückentwicklung kostete aber zu viel Zeit, dank meines Raumvorteils konnte ich leicht eine positionell gewonnene Stellung erreichen. In Kombination mit einem Doppelangriff (Mattdrohung Dg3+ – Dg7 + Materialgewinn Dxb7) war die Partie bereits um 12:45 Uhr beendet.
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Eberhard Schulze folgte mir eine halbe Stunde später, glücklicherweise ebenfalls in einem Sieg. Ähnlich wie bei mir hatte er seine Partie die ganze Zeit über komplett im Griff. Die Eröffnung lässt sich am Besten wohl als „Grünfeld ohne c4 mit weißem Fianchetto“ beschreiben. Sein Gegner Max Romes (1839) hatte am 27.09. mit einer zweifelhaften Spielweise Patrick Wenninger geschlagen. Eberhard setze das um, was ich an Patricks Spiel kritisiert hatte und griff bedingungslos im Zentrum mit dem gut geplanten Vorstoß e4 an. Die halboffene e-Linie übte zusammen mit den aktiven weißen Figuren so viel Druck auf Schwarz aus, sodass dieser letztendlich wegrochieren musste und somit den Bauern e7 dem Weißen zum Fraß vorwarf. Zusätzlich mit einem Freibauern auf d5 waren die Türme auf der e-Linie so stark, dass Schwarz letztendlich komplett kollabierte. In dieser Partie konnte man sehr gut sehen, wie wichtig Erfahrung im Schach ist, denn nach der Partie meinte Eberhard zu mir, dass er diesen Stellungstyp sehr oft und gerne gespielt hat. Das glaube ich ihm natürlich, aber wenn er anfängt, von „damals“ zu erzählen, muss ich unwillkürlich daran denken, dass meine Existenz „damals“ nicht einmal in Ansätzen vorgesehen war…
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Ein zwischenzeitliches 2-0 las sich gut, andererseits ist das vor allem für Außenstehende eher ein erwartungsgemäßer Zwischenstand gewesen. Für uns Spieler begann das Zittern leider erst noch. Im Wetter war das Zittern auf jeden Fall nicht begründet.

Julian gesellte sich kurz darauf zu den bereits fertigen Spielern. Gut, dass auch er schnell fertig war, denn alleine und ohne funktionierendes mobiles Internet…ja, ohne richtiges mobiles Internet! Bin ja einer dieser jungen Menschen, die ohne ihr Smartphone nicht überleben können. Ohne das Internet musste ich eine halbe Stunde auf Eberhard und Julian warten. Letzterer vermasselte die Eröffnung eigentlich, da er einen Beschleunigten Drachen erreichen wollte. Dazu ist die Zugfolge 1. e4 c5 2. Sf3 Sc6 3. d4 cxd4 4. Sxd4 Sf6 jedoch nicht geeignet, da nach 5. Sc3 g6?! 6. Sxc6! bxc6 7. e5 Sg8 Schwarz etwas gedrückt steht. Laut Statistik hat Weiß hier ca. 67% aller Punkte geholt, kein befriedigendes Ergebnis für einen Schwarzspieler. Julian kannte aber seinen Gegner Martin Jaskula (1873) scheinbar aus Jugendzeiten und dieser „revanchierte“ sich gleich, indem er 5. Sc3 g6 6. Le3 Lg7 7. Sxc6?! bxc6 8. e5 folgen ließ – hier hat Weiß ein Tempo für Le3 aufgewendet, sodass Schwarz zu Lg7 kam. Folglich bekam Julian gutes Gegenspiel gegen den lang rochierten weißen König. Weiß bediente sich, Remis anbietend, nach der schwarzen Rochade sogar auf d7. Um weitere Punkte für die Mannschaft zu sichern, willigte er letztendlich ein. Die Partie war im Endeffekt immer im Gleichgewicht und man kann Julian nicht vorwerfen, dass er nicht seine Dame gegen einen bloßen Turm geopfert hat, um eine laut Engine ausgeglichene Stellung zu bekommen. Wichtig ist jedenfalls, dass Julian nicht verloren hat und man somit von Anfang an weitere Punkte von ihm erwarten kann. IMG_1216

Pessimisten hätten an der Stelle wohl gesagt, dass der Trend nach unten zeigt und sie hätten zunächst Recht behalten. Tobias kam mit dem weißen Stonewall seines Gegners Stefan Wolf (1807) nicht wirklich klar, obwohl Weiß bereitwillig die weißfeldrigen Läufer abgetauscht hat. Anstatt selbst konsequent Gegenspiel im Zentrum und im Damenflügel zu suchen, spielte Tobias …h6 und gab dem Weißen zusätzlich ein Hebelfeld gegen den eigenen König. Die entstandenen Verwicklungen am Königsflügel lösten sich zum weißen Gunsten aus, da ein schlechter Springer auf d7 und ein gedeckter Freibauer auf e5 sein Übriges taten. Da das aber Tobias‘ 2. Spieler nach langer Zeit war, bin ich zuversichtlich, dass wir noch einige Punktgewinne von ihm in der Verbandsliga sehen werden.
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Weiter bergab konnte es mit den Ergebnissen ja nicht gehen, da es keine negativen Ergebnisse im Schach gibt. Folglich musste es ja wieder nach oben gehen (gut, das war nicht unbedingt ein lückenloser Beweis, ist man von Mathematikern anders gewohnt) und so kam es auch. Robin hätte praktisch eine Caro-Kann-Wunschstellung erreichen können, als Weiß ihm den Abtausch der weißfeldrigen Läufer anbot. Robin jedoch wollte Verwirrung stiften – nur um der Verwirrung willen, ohne erkennbaren Nutzen. Seine verlaufenen Figuren am Königsflügel konnte er nicht mehr entwirren, sodass der weißfeldrige Läufer, der eigentlich nicht mehr auf dem Brett stehen sollte, gegen einen einzelnen Bauern verloren ging. Juergen Ullmann (1987) schien dann wohl etwas verwirrt (war die Spielweise doch erfolgreich?) aufgrund der Tatsache, eine Figur gegen einen viel stärkeren Gegner mehr zu haben und fand dann größtenteils nicht mehr die richtigen Züge. Robin kämpfte mit allen Mitteln und eroberte Stück für Stück drei weitere Bauern. Letztendlich willigte unser Stürmer ins Remis ein, auch wenn die Stellung wie bei Julian noch genug Möglichkeiten enthielt, auf Gewinn zu spielen. Der sichere halbe Punktgewinn für die Mannschaft war zu dem Zeitpunkt aber wichtiger.
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Bei einem Stand von 3-2 brauchten wir „nur“ noch 1.5 Punkte, jedoch gab es eben nur noch drei laufende Partien und gleich die erste davon hatte es in sich.
Ramin: „Darf ich Remis annehmen?“
Julian: *Energisches Kopfschütteln*
In Julians Augen war die Lage leider zu kritisch, dass Ramin Remis annehmen konnte. Leider stand Ramin etwas gedrückt, sodass er, zusätzlich noch in Zeitnot, durchaus zaubern musste, um die Partie noch zu gewinnen. Zunächst sah es für Ramin jedoch sehr gut aus, die Alapin-Variante schien seinen Gegner so sehr zu missfallen, dass er freiwillig in eine schlechte Stellung ging. Im Sf6-System von Alapin hat Weiß für gewöhnlich die „starke Schwäche“ auf e5, welche für Raumvorteil und Angriffsmöglichkeiten sorgt, im Gegenzug aber von Schwarz leicht unter Druck gesetzt werden kann. Ramins Stellung wies noch das Bauernpaar c3/c5 auf, welches nur zum weißen Gunsten sein kann, da dies die schwarzen Gegenspielmöglichkeiten (c-Linie, Felder d4 und b4) stark einschränkt. Nach einiger Zeit waren alle schwarzen Figuren auf die letzten drei Reihen beschränkt und am weißen Freibauern auf d6 gebunden. Letztendlich war es immer noch ein Sizilianer und diese Eröffnung sollte man nie unterschätzen, wenn es um schwarzes Gegenspiel geht. Unser Cheffe jr. fand keinen effektiven Plan mehr und wurde immer weiter zurückgedrängt. Entscheidend waren wieder die ominösen Züge 40 + 41.

Ramin Geshnizjani - Holger Walliser (1883). Wieso verliert der scheinbar gute Zwischenzug ...Txb2 sofort?

Ramin Geshnizjani – Holger Walliser (1883). Wieso verliert der scheinbar gute Zwischenzug …Txb2 sofort?


Schwarz stellte daraufhin, wohl noch geschockt vom weißen Geistesblitz, noch einen Turm ein und konnte die Partie nur noch aufgeben.

Mit einem 4-2 musste nur noch ein halber Punkt her, das war ziemlich beruhigend. Unser ungarischer Neuzugang Adam Szabo (Elo 2118) konnte den guten Eindruck bestätigen, den wir von den beiden Runden der Stadtmeisterschaft von ihm gewonnen hatten. Auf Umwegen entstand eine Abart der Caro-Kann-Hauptvariante, in der Adam sich lange Zeit zurückhielt und Weiß am Königsflügel kommen ließ. Auf lange Sicht konnte Bernhard Masur (1937) nicht verhindern, dass Schwarz am Damenflügel zu Gegenspiel kam und so ergaben sich auch zahlreiche Abtäusche. Weiß verlor infolgedessen einen Bauern und seine sichere Königsstellung, hatte im Gegenzug mit einem gedeckten Freibauern auf e5, einem aktiven Turm auf der 7. Reihe und Druck auf dem anfälligen Bauern d5 durchaus Kompensation. Adam bewies jedoch, dass er trotz wenig Spielpraxis in den letzten Jahren cool bleiben kann und schob die Partie gekonnt nach Hause, um unseren ersten Saisonsieg klar zu machen.
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International angehaucht ging es weiter. Ein Albaner brachte das Team in Führung, ein Chinese kämpfte tapfer, während ein Iraner einen weiteren Sieg beisteuerte, ein Ungar machte den Sack zu. „Notre meilleur cheval“ (unser bestes Pferd [im Stall]), Nicolas Blum, konnte zudem gleich für den ersten Spieltag gewonnen werden. Er stand auch gleich nach 5 Zügen gut, da sein Gegner Theo Hartmann (2031) sich in der Wiener Partie zu einem scheinbar interessanten Bauernopfer – 1. e4 e5 2. Lc4 Sf6 3. Sc3 Le7 4. d3 0-0 5. f4 d5!? – hinreißen ließ. Im Endeffekt war es einfach ein Plusbauer für unseren Franzosen, welcher zwar erst im 17. Zug rochieren konnte, jedoch den Bauern und eine dominante Stellung für sich beanspruchen konnte. In Ermangelung eines anderen Plans riss Schwarz seinen Königsflügel auf, diese Schwächung ging jedoch nach hinten los und Nicolas drang geschickt in die schwarze Stellung ein.
Bemerkenswert ist hier auf jeden Fall, mit welcher Ruhe Nicolas seine Partien für uns spielt. Unabhängig von der Mannschafts- und Brettsituation schafft er es, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Zudem hat er jetzt für uns 7.5/9 gemacht, wobei keine Partie verloren ging – chapeau!
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Um 15:15 Uhr war es dann endlich geschafft, der mühsame, wohl in der Höhe etwas zu hoch ausgefallene 6-2-Sieg in Sontheim stand fest. Erschöpft machten wir uns wieder auf dem Heimweg, auf der Rückfahrt habe ich wohl mehr gegähnt als in der ganzen Schulwoche zuvor (nein, es liegt nicht daran, dass Lehrer sowieso nichts zu tun haben und deswegen nie erschöpft sind…). Dann stand ja noch die Vorstandssitzung an, die bis 21:45 andauerte…

Am Samstag, dem 18.10., geht es in Ingersheim mit dem KO-Pokal weiter – eine Revanchemöglichkeit bietet sich! – am 26.10., parallel zum Herbstopen in Deizisau, steht das „Spitzenspiel“ gegen den Aufstiegsfavoriten aus Erdmannhausen an. Ich „Genie“ habe es übrigens geschafft, mich für das Herbstopen anzumelden, nur um eine Stunde danach zu realisieren, dass am 26.10. ein sehr wichtiges VL-Spiel ansteht…egal, gewinne ich das Herbstopen mit 5/5. Wird schon klappen.

Alle Ergebnisse findet man wie gewohnt hier: klick


Kommentare

Mühsam nährt sich das Eichhörnchen – Sontheim II vs. HSchV I 2:6 — 3 Kommentare

  1. Hi Enis,

    danke für den Bericht!

    2 kleine Korrekturen: Nicolas ist mittlerweile sogar bei 7,5 aus 9 für uns; mein energisches Kopfschütteln beim Remisangebot von Ramins Gegner ereignete sich, als Robin noch spielte und auf Verlust stand. Sonst hätte ich wohl nicht so energisch geschüttelt 😉

    In meiner Partie war nochmal viel mehr drin, als gedacht, ich sag nur 14. b4!!! von Weiß und Schwarz steht platt. Unglaublich oder?

  2. Man kommt halt nicht so einfach auf b4, wenn das der Bauer ist, der eigentlich den König schützen sollte – aber danach ist echt kaputt, der Läufer nimmt ja einfach auf c5…
    17. Dxd7 Tfd8 18. Db5 Sd4!? wäre eine einfache Möglichkeit, weiter zu spielen
    17. Dxd7 Lh6 18. Sd5 Dc6 19. Sxe7+ Sxe7 20. Dxe7 Dxa4! finde ich auch noch ganz witzig, das habe ich in dem Bericht angedeutet 😀

  3. Hi Enis,

    guter Bericht! Aber fürs nächste Mal würde ich dir wirklich empfehlen, die Jacke auszuziehen – die Heizung war nämlich nicht dauerhaft an, sondern nur immer mal wieder für ein paar Minuten, also ist ganz klar die Jacke Schuld 😉

    Wie Julian richtig angemerkt hat, hatte Robin noch gespielt, als das Remisangebot meines Gegners kam – wie viele Bauern Robin zu dem Zeitpunkt gerade für die Figur hatte, weiß ich nicht, da ich dank knapper Zeit überhaupt keine Ahnung hatte, wie es an den anderen Brettern aussah. Daher war ich wirklich froh, dass unser „Dialog“ ohne ein gesprochenes Wort innerhalb weniger Sekunden abgeschlossen war: Gegner bietet Remis – ich schaue nach links, hoffend dass Julian irgendwo im Raum steht – Julian steht bereits an meinem Brett – kurzer Blickkontakt, Grimasse und energisches Kopfschütteln – alles klar 😀

    Im Nachhinein war die Entscheidung natürlich goldrichtig: Obwohl die schwarze Aktivität zwischendurch etwas bedrohlich aussah, zeigt der Computer (bis auf einen einzigen Zug) mindestens Ausgleich für Weiß an und da wir beide oft fehlgriffen, hätte ich die Partie sogar mehrmals mit dem thematischen h5-h6 entscheiden können – aber dann wäre es nicht zu der netten Schlusskombination gekommen 🙂

    Alles in allem waren echt einige interessante Partien dabei; hoffen wir, dass es so bleibt und wir Erdmannhausen in zwei Wochen zumindest ein bisschen ärgern können.

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