Das Thema dieser Serie ist die „Taktik des Alltags“, also taktische Situationen, mit denen wir Normalsterbliche in unseren Partien konfrontiert sind. Wer genügend Partien gespielt hat, weiß, dass brillante Opferangriffe leider die Ausnahme bilden; entscheidend ist viel häufiger, die kleinen Chancen, die sich links und rechts am Wegesrand auftun, zu erkennen und zu nutzen.
Alle Beispiele kommen aus dem „wahren Leben“, entstammen also meinen eigenen oder Heilbronner Partien. Manchmal kam die Kombination oder taktische Möglichkeit aufs Brett, manchmal wurde sie jedoch auch übersehen. Die Spanne reicht vom simplen kurzzügigen Bauerngewinn bis zu komplexeren Kombinationen, bei denen klassische Motive eventuell in versteckter oder „verfälschter“ Form auftreten können. Hin und wieder ist auch mal eine „Perle“ dabei, entweder in Form einer Kombination „für die Galerie“ oder als gehaltvolle Stellung mit vielen interessanten Motiven und Möglichkeiten, die naturgemäß zum großen Teil unter der Oberfläche bleiben und erst in der Analyse auftauchen.
Schwarz hat in der Eröffnung einen Bauern geopfert und baut auf (halb-)offene Linien und Diagonalen gegen den weißen König. Obwohl die Stellung aus einem Sizilianer entstand, dürfte Französischspielern das Motiv sofort ins Auge springen: Wie nutzte Schwarz die vorangegangene weiße Ungenauigkeit aus?
Na dann herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum, Ramin!
Hast dir mit unserem ersten 2. Bundesliga-Wochenende und -Sieg ja einen sehr schönen Zeitpunkt ausgesucht 🙂