Ein Hoffnungsschimmer für die Zweite

In der Verbandsliga hagelt es gerade Spieltage und ich komme mit der Berichterstattung kaum hinterher. Allerdings ist die Geschichte unserer siebten Runde schnell erzählt.

Im Prinzip lief unser Heimspiel gegen Ludwigsburg nämlich fast genauso wie unser Nachholspiel in Stuttgart: Wir konnten zu der wichtigen Begegnung mal wieder nicht in Bestbesetzung antreten, unsere Gegner zum Glück ebenfalls nicht, sodass wir uns dennoch gute Chancen auf einen Punktgewinn ausrechnen konnten. Der Mannschaftskampf fing gut an, wir gingen in Führung, ein paar gut stehende Partien kippten und am Ende stand die nächste Niederlage…

Zwei Highlights muss ich euch aber trotzdem zeigen: Nach seinen beiden Auftaktniederlagen konnte Robin sein Punktekonto mit einem hübschen Matt wieder ausgleichen:

Doppelt so hart war Daniel in die Saison gestartet, aber nach dem „Audi“ (0000) war Schluss mit den Niederlagen:

Weiß am Zug gewinnt Material

Nun empfingen wir letzten Sonntag also die Tabellennachbarn aus Kornwestheim, die mannschafts- und brettpunktgleich die andere Hälfte unserer roten Laterne trugen. Eine Niederlage würde unseren Abstieg mathematisch unausweichlich machen und trotzdem trudelte wieder eine Absage nach der anderen ein – zwischendurch sah es so aus, als würde nicht die Zweite, sondern unsere dritte Mannschaft (mit ein bisschen „Ersatz“ an den vorderen Brettern) das Spiel gegen Kornwestheim bestreiten müssen. Aber je näher das Spiel rückte, desto besser wurden die Aussichten und am Samstagabend stand endlich ein schlagkräftiger Achter bereit.

Und die guten Nachrichten gingen weiter: Unsere Gäste traten ohne ihr Spitzenbrett an, was uns sogar nominell die Favoritenrolle übertrug, und das Ende von Jürgens Schachpause schien einen Ruck durch die Mannschaft zu jagen: Nach einem Auftaktremis von Severin (in sehr bequemer Stellung auf dem Brett, aber unbequemer Stellung auf der Uhr) stachen unsere beiden Joker. Adrian übernahm direkt nach der Eröffnung die Initiative und ließ diese nicht mehr los – zu kritisieren wäre höchstens, dass er den entscheidenden Bauern auch einen Zug früher hätte gewinnen können, aber da können wir ein Auge zudrücken 😉 Kurz darauf zeigte Le President, dass er auch ohne Damen zurechtkommt:

Zur Zeitkontrolle fiel dann die Entscheidung: Jürgen hatte eigentlich vor, die gegnerische Dame zu fangen, übersah aber, dass diese noch einen Ausweg hatte und musste sich mit einem halben Punkt zufrieden geben. Ebenfalls nicht hundertprozentig zufrieden war Daniel, der zwar mit Vorteil aus der Eröffnung herausgekommen war, aber seinen Gegner noch zu Gegenspiel kommen ließ. Da Kim-Luca mittlerweile seinen Entwicklungs- in einen entscheidenden Materialvorsprung umwandeln konnte, war damit unser erster Mannschaftssieg sichergestellt – endlich!

Wirklich brenzlig war es zwischenzeitlich nur bei Robin und mir: Nachdem mein Gegner ein paar unklare Bauernopfer abgelehnt hatte, hätte er bei der dritten Gelegenheit wohl besser zugegriffen, denn meine geplante Dauerschach-Notbremse hätte nicht funktioniert. Nach einer weiteren Ungenauigkeit konnte ich mich aus meiner etwas passiveren Stellung befreien und nach ein paar Runden Schwerfigurenjojo noch gewinnen:

Robin schien die Stellung in einem positionellen Lavierkampf lange im Griff zu haben. Doch in der Zeitnotphase wurde die Stellung kompliziert und an mindestens einer Stelle war auch ein Gewinn für seinen Gegner drin – zum Glück befand sich dieser auch in Zeitnot… Nach der Zeitkontrolle stand dann ein kompliziertes Schwerfigurenendspiel zur Diskussion: Robin hatte einen Mehrbauern, aber sein Gegner mit seinen aktiven Figuren Gegenspiel, das sich objektiv immer irgendwo zwischen „nicht ausreichend“ und „gerade genug Kompensation“ bewegte. Nach über 90 Zügen konnte sich Robin schließlich durchsetzen.

War das der Befreiungsschlag? Immerhin liegen wir jetzt auf dem vorletzten Tabellenplatz, aber unser Restprogramm könnte leichter sein. Sehr viel dürfte davon abhängen, mit welcher Aufstellung Grunbach in zwei Wochen gegen uns antreten wird. Und vor allen Dingen drücken wir Schwäbisch Gmünd die Daumen, dass sie sich in der Oberliga halten und stattdessen Süd-Mannschaften herunterschicken…


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