Nun, was durfte es sein? „Business as usual“, willkommen zur DVM U20 2018 oder „Hello Darkness my old friend“, weil es gegen Baden-Baden ging?
Ausnahmsweise gehen wir dieses Mal nicht chronologisch vor, sondern gemäß „das Beste kommt zum Schluss“. Wenn wir alle gesellschaftlichen Gepflogenheiten ignorieren, können wir auch sagen, dass das Spiel der Zweiten in Kornwestheim zum Abschluss der Landesliga Unterland sowas von irrelevant war. Kornwestheim war sicher aufgestiegen, während wir sicher Dritter waren. Es ging um die „goldene Ananas“, jedoch gab es noch die Chance, sich die „goldene Himbeere“ für eine besonders peinliche Partie zu holen. Glücklicherweise können wir mit Fug und Recht behaupten, dieser „Ehre“ entgangen zu sein. An vereinzelten Stellen hatten die Gastgeber das Glück des Tüchtigen auf Ihrer Seite und siegten verdientermaßen, jedoch knapp mit 4,5:3,5. Wir selbst können absolut zufrieden mit dieser Saison sein, nachdem die Zweite 2016/17 eigentlich schon abgestiegen war. Mit etwas mehr Reife kann die junge Mannschaft nächstes Jahr sicherlich um den Aufstieg in die Verbandsliga Nord mitspielen.
Kornwestheim bleibt als dominanter Meister nur zu gratulieren, 17/18 Mannschaftspunkte sprechen eine deutliche Sprache!
Tags davor kam es zum Showdown im Robert-Mayer-Gymnasium – jaa, tatsächlich, im sechsten ausgetragenen Spiel durfte die 1. Jugendmannschaft ein Heimspiel haben! – top-motiviert und in Bestbesetzung empfingen wir die Mannschaft des Übervereins aus Baden-Baden. Die haben schon gegen andere Mannschaften Punkte gelassen, jedoch können wir irgendwie nicht gegen sie gewinnen oder gar ein Unentschieden holen, der letzte Sieg datiert vom September 2013, als ein gewisser E.Z. noch am Spitzenbrett der 1. Jugendmannschaft spielen durfte…kennt jemand einen Dealer für gefälschte Ausweise? Frage nur für einen Freund, schwöre!
So wie Niederlagen gegen Baden-Baden traditionell zu sein scheinen, entwickeln die Gäste wohl auch die Tradition, gegen uns nicht vollzählig anzutreten; in der vergangenen Saison gab es sogar gegen vier Badener (d.h. zwei kampflose Punkte) ein krachendes 2:4, also im Prinzip ein 0:4. Schlimmer konnte es nicht wirklich werden, auch wenn Baden-Baden dieses Mal zu fünft antrat.
Ich persönlich war an dem Tag beschäftigt und kann daher nur retrospektiv auf Basis der mir zugesandten Partien sprechen. Bei einem Spielbeginn von 14 Uhr mutete es jedoch schon komisch an, dass bereits um 17:30 Uhr von Simon Degenhard eine WhatsApp-Nachricht hereinflatterte. Gerade an den vorderen Brettern gab es hochklassige Paarungen und, bezüglich der Partie konnte auch Kim-Luca gegen den 400 Punkte stärkeren Dirk Becker sehr gut mithalten. Leider merkte man teilweise noch einen Klassenunterschied bei einigen Paarungen an; ein anderer Faktor schien auch zu sein, dass wenige unserer Spieler aus der Übung waren. Beispielhaft war die Spitzenpaarung an 1, Julian Martin (neuerdings IM) gegen unseren Tobias Schmidt (FM):
Statt 18…Lc6 hätte …0-0! eine hochklassige Partie versprochen, da Weiß wegen der Röntgenstrahlung auf b2 keinen vernünftigen Abzug hat. Auf 18…0-0 19. Sb3 hält Schwarz mit …Lc6! das Gleichgewicht. Stattdessen konnte Weiß leider den schwarzen Königsflügel lähmen und bei ungleichfarbigen Läufern eine gewinnbringende Initiative entfalten.
Der um 17:30 Uhr gepostete Zwischenstand war dementsprechend ernüchternd, es hieß 1,5:3,5. Jonas Dudt konnte an der Niederlage auch nichts mehr ändern und remisierte folglich. Es schmerzt und macht traurig, aber nach einer bezeichnend langen Serie werden wir uns zumindest nicht für die DVM U20 qualifizieren. Dennoch bleibt diese Serie wohl einzigartig im gesamten bundesdeutschen Jugendschach.
Ganz müssen wir wegen einer DVM jedoch nicht aufstecken. Am kommenden Samstag (21. April) geht es zur Württembergischen Vereinsjugendmannschaftsmeisterschaft (WVMM) in verschiedenen Altersklassen. Sicherlich werden wir für unsere Chancen kämpfen!