Wie jedes Jahr steht zum Abschluss der Schachsaison der Baden-Württembergische Schulschachpokal an. Baden und Württemberg wechseln sich beim Ausrichten ab, sodass der Pokal dieses Jahr im heimischen Neckarsulm stattfand. Perfekte Voraussetzung für eine Titelverteidigung! Da Teams im Namen von verschiedenen Schulen antreten, sind die Schachvereine zwar nicht offensichtlich involviert, jedoch finden sich in den Top-Teams praktisch nur Vereinsspieler, welche oftmals auch von einer Schach-AG zum Verein stoßen.
In Zusammenarbeit mit dem langjährigen Kooperationspartner, dem Robert-Mayer-Gymnasium Heilbronn, und den Schachfreunden HN-Biberach, konnten wir wie letztes Jahr zwei Teams am Pokal teilnehmen lassen.
Die zweite Mannschaft bot traditionell jüngeren Spielern die Möglichkeit, Erfahrung zu sammeln. Dennoch mussten sich Nikolas und Leonard Sawadski, Ardit Molliqaj (allesamt Heilbronner SV) sowie Daniyil Yurakevych (Schach-AG RMG) nicht vor den teilweise sehr viel älteren Konkurrenten verstecken (es wurde in einer gemeinsamen Altersklasse ab Jahrgang 1994 gespielt). Einzig der Start verlief mit einer Niederlage und einem Unentschieden etwas holprig. Am Ende landete das RMG II mit 9-5 Mannschaftspunkten auf einem hervorragenden 14. Platz, auch wenn die Letztrundenniederlage keinen perfekten Abschluss dargestellt hat. Die Zukunft sieht auf jeden Fall vielversprechend aus, besonders Ardit brillierte mit 100% aller Punkte.
Im Gegenzug hat die erste Mannschaft die Erwartung, um die allerersten Plätze mitzuspielen. Vor allem die jüngere Geschichte des Schulschachs am RMG war sehr erfolgreich: Teilnahme an Deutschen Meisterschaften 2011, 2013 und 2015 inklusive zweiter, dritter und fünfter Plätze; Sieger des BW-Schulschachpokals 2009, 2010 und 2014 sowie ein zweiter Platz bei ebenjenem Pokal 2013. Am Team hat sich dabei nichts geändert, die Mannschaft, bestehend aus Simon Degenhard, Kim-Luca Wasielewski (Heilbronner SV), Alexander Eurich (SF HN-Biberach), Stefan Gündisch (HSchV) und Leon Melzig (Biberach) ist genauso titelhungrig wie beim ersten Mal. Es drohte dabei ein ähnlich holpriger Start wie 2014, als gegen das Kant-Gymnasium Karlsruhe eine Niederlage drohte. Ironischerweise spielten mit Dmitriy Ignatov und Nadja Ignatova zwei Spieler des HSchV für die Karlsruher! Letztendlich konnten wir uns noch in ein 2:2 retten und waren damit noch auf Kurs.
Leichter wurde es im weiteren Turnierverlauf nicht, denn auf dem Weg zum Titel konnten nur Titelfavoriten warten. Diese wurden bis zur letzten Runde souverän ausgeschaltet, sodass die Jungs sich das Finale gegen das Gymnasium aus Heidenheim erspielen konnten. So wie bei uns eine Heilbronner Connection dominant ist, bestehen die Heidenheimer im Prinzip nur aus Jugendspielern des SK Sontheim/Brenz. Das Team um Kevin Walter hatte bis dahin alle Spiele gewonnen, wir konnten jedoch auf leichte Vorteile an den Brettern 2-4 pochen. Sehr schnell entwickelte sich das Duell zu unseren Gunsten, als Stefan an Brett 4 und Alex an Brett 3 überzeugende Siege einfahren konnten. Kim-Luca hatte einen Mehrbauer, musste sich dafür gegen eine leichte gegnerische Initiative kämpfen. Simon verkomplizierte die Stellung gegen den Favoriten Kevin Walter, um für den Fall der Fälle noch praktische Chancen zu haben. Da Kim-Luca seinen Vorteil langsam aber sicher in ein gewonnenes Turmendspiel umwandeln konnte, war ein großer Kampf an Brett 1 nicht mehr notwendig. Kim-Lucas Gegner gab auf, zeitgleich streckte auch Simon die Waffen, was ein 3:1-Sieg im „Finale“ bedeutete.
Damit wiederholte sich die Geschichte in gewisser Weise. Im Jahr 2014 überflügelten wir die Heidenheimer im Fernduell, als diese nur Remis spielten und wir hoch gewannen. 2015 schafften wir es im direkten Duell. Ein großartiger Erfolg und der zweite Titel in Folge. Damit stehen, da die Mannschaft so zusammenbleiben wird, die nächsten Ziele wohl fest: Hattrick beim Schulschachpokal und vielleicht auch mal der Deutsche Meistertitel?!
Wieder ein großer Erfolg unserer Jugend und der Jugendarbeit des Heilbronner Schachvereins!