Am vergangenen Sonntag stand der vierte Spieltag der Landesliga Unterland an. Unsere zweite Mannschaft trat auswärts mit sieben Mann gegen Tabellenschlusslicht Willsbach an. Diese waren jedoch beinahe in Bestbesetzung angetreten und uns nominell mindestens ebenbürtig. Warum jedoch nur zu siebt? Hat mal wieder jemand verschlafen? Zum Glück nicht, denn schon am Freitagabend hat unser Brett 2, Jürgen, in einer vorgezogenen Partie der Mannschaft zu einer 1-0 Führung verholfen!
Mit diesem Vorsprung spielt es sich gleich viel besser, sollte man meinen. Ob das wirklich so stimmt?
Optimal ging es für Kim-Luca los. Mit Weiß wählte er das altbekannte Evans-Gambit und bereits nach elf Zügen gab der Gegner eine Figur her und gleichzeitig die Partie. 2-0 für uns.
An Brett vier wählte Marcel mit Schwarz zum ersten Mal die Philidor-Verteidigung außerhalb vom Blitz- und Schnellschach. Auch wegen dürftiger Theoriekenntnisse von beiden Seiten kam es schon nach 20 Zügen zu Zeitnot. Im 30 Sekundentakt gab der Gegner einen Turm her und verlor dazu auf Zeit: 3-0.
An Brett acht kam Severin mit den schwarzen Steinen leider nie so wirklich in eine für ihn bequeme Position und ohne konsequentes Gegenspiel kam es bald zur unausweichlichen Mattdrohung. Somit verkürzte Willsbach zum zwischenzeitlichen 3-1.
An Brett eins hatte Patrick mit Weiß lange Zeit gutes Spiel gegen das Wolga-Gambit. Er fand dann leider nicht mehr die besten Züge und landete nach eigener Aussage in einer verlorenen Endstellung. Der Gegner wickelte dann jedoch glücklicherweise wegen Zeitmangels in ein Dauerschach ab, sodass im 38. Zug remisiert wurde. 3,5-1,5.
An Brett fünf spielte Ole mit Weiß eigentlich eine gute Katalanischpartie und gab später einen Bauern für aktives Spiel her. Nach dem Damentausch und ohne weitreichende Kompensation fehlte dieser später entscheidend im Turmendspiel, welches der Willsbacher zu seinem Gunsten entscheiden konnte. 3,5-2,5.
Ramin eröffnete am dritten Tisch recht stark mit der Alapin-Variante. Das aktive Angriffsspiel führte nach Vereinfachungen zu einem ausgeglichenen Turmendspiel und es wurde sich auf Remis geeinigt. 4-3.
Am längsten spielte Robert an Brett sechs. Er wählte mit Schwarz einen königsindischen Aufbau. Nach langem Hin und Her und gegenseitigen Chancen hatte er plötzlich die Initiative und konnte bei exponiertem weißen König einen Läufer gewinnen. Kurz darauf münzte er die Partie in einen vollen Punkt für uns um.
Somit lautet der Endstand 5-3, ein knapper, aber insgesamt verdienter Sieg. Dank diesem Ergebnis befinden wir uns in der Tabelle nun auf Platz drei mit einem Mannschaftspunkt Abstand hinter Neckarsulm und zwei Mannschaftspunkten hinter Kornwestheim. Gegen beide Mannschaften wir noch zu spielen zu sein. Vielleicht ist da was nach oben drin. Das nächste Spiel findet dann erst wieder im 7. Januar statt, dann zu Hause gegen die Marbacher Auswahl.