Am Samstag stand ein wichtiges Spiel in der BW-Jugendliga gegen den aktuellen Tabellenvierten, den SC Weiße Dame Ulm, an. Nachdem es im letzten Jahr ein eher unglückliches 3:3 gab, konnte sich unsere 1. Jugendmannschaft dieses Mal nach etwas mehr als 5 Stunden mit 4:2 durchsetzen und steht nun selber auf dem 4. Platz. Es folgt ein Bericht von Christian Biefel:
Das Heimrecht bescherte uns schon nach 5 Minuten einen (fast) sicheren ersten
Punkt. Ulm musste mit einem Ersatzspieler anreisen, der prompt auf eine bekannte Eröffnungsfalle hereinfiel und Dmitriy im 6. Zug somit einen Mehrturm bescherte.
(1.e4 e5 2.f4 f6 3.fe fe 4.Dh5+ g6 5.Dxe5+ De7 6.Dxh8 …)
Am ersten Brett kam ein Italiener aufs Brett und Tobias Gegner, der nominell rund 200 DWZ schwächer war, versuchte einen Bauernsturm auf dem Damenflügel durchzubringen. Im frühen Mittelspiel fand Tobias eine schöne Kombination und konnte in ein komfortables Turmendspiel mit 3 Mehrbauern abwickeln. Somit sah es schon sehr früh nach einer 2:0-Führung für uns aus, was sich kurz später auch bestätigte.
Nun richtete sich unser Blick auf die verbliebenen Bretter. Christian Threns Partie ging leider nach einem unglücklichen Manöver gegen einen nominell gleichstarken Gegner verloren und die Ulmer verkürzten dadurch die Führung auf 2:1. Patricks, Marcels und meine Stellungen sahen alle ausgeglichen aus, weswegen noch alles offen blieb.
Patrick und Marcel hatten vom Charakter her ähnliche Stellungen auf dem Brett. Bei beiden war ein Kampf um die offene d-Linie im Gange. Nach rund 4,5 Stunden konnte Patrick mit einem schönen Damenmanöver in die gegnerischen Bauern am Königsflügel abgreifen und so die Partie aufgrund der nun unsicheren Königsstellung für sich entscheiden. Wir hatten nun also ein Unentschieden sicher, woraufhin Marcel und ich bei jeweils ausgeglichener Stellung remis anboten.
Marcels Gegner, der Ulmer Mannschaftsführer, willigte nach kurzer Überlegung ein, da es sich um ein materiell ausgeglichenes Turmendspiel handelte. Damit hatten wir den Sieg bereits – trotz ein wenig Zittern – in der Tasche. Meine Gegnerin wollte allerdings noch weiterspielen. Wir hatten nach einer rein positionellen Partie (Abtauschvariante Caro-Kann) jeweils einen Freibauern mit Turm und ungleichfarbigen Läufern erhalten. Nach einigen weiteren Zügen und insgesamt 5,5h bot mir meine Gegnerin schließlich das Remis an, da sie keine Möglichkeit mehr sah, ihren Freibauern durchzubringen.
Wir hatten somit einen weiteren wichtigen Sieg errungen und sind auf Kurs für die Qualifikation zur DVM. In zwei Wochen müssen wir nach Neumühl anreisen und schließen die Saison mit einem Heimspiel gegen KK Hohentübingen ab.
Schöner Bericht;) Gut gemacht.