Nach langer Pause fand auf Initiative des Jugendspielers Albin Fetic das Halloween-Night-Blitz wieder statt. Es lief in manchen Bereichen wie erwartet, in anderen glücklicherweise nicht.
Mit 18 Spieler*innen waren mehr Leute anwesend, als ich erwartet hatte, schließlich verzichteten wir nahezu komplett auf Werbung. Mal ehrlich, wer kommt denn lieber zum Schachspielen als sich besoffen an knapp bekleidete Frauen in Katzen- oder Krankenschwesterkostümen ranzumachen? Aber da hatten wir vorgesorgt, denn behutsam setzten wir 22 Uhr als Turnierende fest, was gut klappte. Stichwort Kostüme: leider kamen nur zwei Spieler verkleidet. Daniel Schäfer als „Squid Game“-Teilnehmer und Jürgen Menschner als wandelnder Kürbis. Letzterer wurde mit überwältigender Mehrheit als Sieger der Kategorie „Beste Verkleidung“ gekürt.
Kurz vor Turnierbeginn musste ich mit Schrecken feststellen, dass wir ungerade sein würden. Damit niemand spielfrei haben müsste, stieg ich widerwillig ins Turnier ein. Jedes Jahr Stadtmeisterschaft reicht mir schon. Es fühlt sich merkwürdig an, das Preisgeld in den Umschlag zu stecken, um es Stunden später in den eigenen Geldbeutel zu tun.
Aber das schien lange nicht klar. Lange hielten Felix Hagenmeyer und Ivan Ramirez Marin mit. Zunächst erwischte es Felix, welcher wenige Runden vor Schluss gegen Richard Walter stolperte, weil er unbedingt eine total ausgeglichene Stellung gewinnen wollte. Da hat er wohl ein wenig zu viel von Magnus Carlsen gesehen. Die Folge war ein Figureneinsteller von Felix, wodurch nur noch Ivan übrig war. Hier zeigte sich mein perfider Plan. Ivan musste 22:30 Uhr den Zug am Hauptbahnhof nehmen, sodass er mit der Zeit im Nacken immer risikoreicher spielte. Hier bestrafte ihn zuerst Daniel Schäfer und auch die letzte Runde vor Ivans Abreise ging gegen Tim Dilger (SG Kirchlengern, NRW) verloren. Damit war der Turniersieg ohnehin futsch. Immerhin vertrat ihn Marcel Mikeler in den letzten zwei Runden würdig, indem er mir ein sauber erkämpftes Remis abnahm. Das freute Felix und Matthias Ott (auch Kirchlengern), welche aufs Podium kletterten. Geld gab es trotzdem nur für den Ersten.
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Danke an alle, die dieses Turnier zu einem besonderen Erlebnis gemacht haben und vielleicht sehen wir uns nächstes Jahr mit der „Vollversion“ des Turniers wieder, also die ganze Nacht durch!