Weihnachts-Problemabend 2022

Das Jahr 2022 ließen wir beim Spielabend donnerstags mit einem Problemabend ausklingen.

Gut, „Problemabend“ ist vielleicht übertrieben, da ich weder ein Experte für Problemschach noch besonders gut darin bin, Problemschach-Stellungen zu lösen. Aber kann man mir das auch übel nehmen, dass ich dafür keinen Kopf habe? Als es irgendwann darum ging, mit einem Turmhüpfer in 17 Zügen unter Glasgowschach-Regeln mattzusetzen, habe ich abgeschaltet und lieber Dvoretskys Endspieluniversität gelesen.

Dennoch denke ich, dass Problemschach reizvoll sein kann. Wie bei Studien üblich, gibt es nur einen Lösungsweg. Man muss also genau rechnen. Außerdem muss man alle möglichen Verteidigungsideen beachten. Und man wird mit Themen konfrontiert, welche in einer normalen Partie eher selten vorkommen, zum Beispiel Zugzwang. Daher sehe ich auch für „Normalos“ einen Mehrwert beim Lösen von Problemschach-Aufgaben.

Zudem waren die von mir ausgesuchten Aufgaben nicht besonders schwierig. Kurz vor Weihnachten suchte ich Aufgaben heraus, welche vom Aussehen her an Weihnachtsbäume erinnerten. Das war das Thema des Spielabends. In den folgenden Aufgaben ist immer Weiß am Zug.

Aufgabe 1, Matt in 2. A. Marroqumn.

Aufgabe 2, Matt in 3. N.N.

Aufgabe 3, Matt in 3. P. Benko.

Aufgabe 4, Matt in 4. N.N.

Aufgabe 5, Matt in 3. N.N.

Bonus-Aufgabe, Matt in 2. D. French.

Anfangs rasten die anwesenden Schachspieler:innen nur so durch die Aufgaben. Dadurch geriet ich in Sorge, dass das Ganze zu einfach war, also baute ich noch Aufgabe 5 auf. Jedoch blieben einige Personen bei Aufgabe 4 hängen. Als es manche dann zu Aufgabe 5 schafften, schöpfte ich Hoffnung, früh nach Hause zu können. Pustekuchen. Nach eineinhalb Stunden musste ich abbrechen und die unvollständigen Lösungen bewerten.

Sieger: Daniel Schäfer

2. Platz: Felix Hagenmeyer

3. Platz: Wolfgang Löffelhardt

Schön finde ich, dass Wolfgang als Neu-Mitglied gleich eine Duftmarke hinterlassen konnte. Sebastian Ludwig musste ich leider disqualifizieren, weil er trotz mehrmaliger Aufforderung keine kompletten Varianten aufschrieb, sondern nur die ersten Züge. Wie oben gesagt, es geht darum, alles zu sehen 🙂

Allen Lesenden wünsche ich eine frohe und besinnliche Weihnachtszeit. Entspannt euch, soweit ihr könnt. Ich wünsche ein gutes neues Jahr 2023.


Kommentare

Weihnachts-Problemabend 2022 — 3 Kommentare

  1. Nur erste Züge aufzuschreiben ist kein Grund für eine Disqualifikation. Aber wenn der Schlüsselzug einen Punkt gibt und jede vollständige Variante einen weiteren (so haben Wolf und Stephan das immer gehandhabt), wird jemand, der nur erste Züge aufschreibt, kaum in die Preisränge kommen.
    Beim 5-Züger sehe ich nach 1.Te7 (Zugzwang) selbst bei bester schwarzer Verteidigung … Kxd/f6 2.Lc/g4 e5 (… Ke5 3.Txe6#) 3.Sf/d4 exf/d4 4.e5# in vier Zügen Matt; die andere Verteidigung 1. … Kxe4 geht noch schneller: 2.Txe6+ Kd/f5 3.Sf/d4#.
    Was habe ich übersehen?

    • Also du siehst es schon richtig, dass da ein Fehler ist. Aufgabe 5 ist Matt in 3 und nicht Matt in 5. Dafür musst du noch einmal bei der Lösung ran, weil es immer Matt in 3 ist 😉

      • Okay , wenn ich weiß, dass es sogar ein 3-Züger ist, hab ich die Lösung: ich geh mit dem Läufer nicht auf die selbe sondern die andere Seite und wenn er den Bauern zieht, räumt er die Diagonale für das läuferunterstütze Turmmatt.

        Diese ganzen liniensymmetrischen Aufgaben bringen mich auf eine Idee für eine Herausforderung für für Jochen, Stephan und wenn wir sonst noch an Komponisten haben: Erschafft ein reihen- oder diagonalesymmetrisches Problem mit mehreren Bauern!

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