Mit Mühe auf Kurs geblieben

Am dritten Spieltag ging es zum Auswärtsspiel nach Sontheim an der Brenz. Wie jedes Jahr hat man eine 50 prozentige Chance, dass man sich die lange Anfahrt ersparen kann. Leider hatte wir dieses Jahr Pech und mussten früh morgens nach Sontheim fahren.

Erfreulich ging es dann an den Brettern zu. Bereits nach etwas 2 Stunden hatten wir eine bequeme 3:0 Führung mit 3 Schwarzbrettern (!) aufgebaut.

Mein Gegner wählte einen harmlosen Aufbau und wir hatten nach der Eröffnung fast eine identische Figuren- und Bauernstellung. Obwohl er keine Anzeichen machte die Partie gewinnen zu wollen, konnte er meinem Bauernopfer nicht widerstehen und den b-Bauern mitnehmen. Dieses eine Tempo hat gereicht alle schwarzen Figuren zum Königsflügeln zu bringen und dort unter einem vorübergehenden Springeropfer die Partie zu gewinnen.

[Anmerkung Ramin] Die Abschlusskombination wollen wir euch natürlich nicht vorenthalten:

Daniel nahm früh den Bauern von Weiß auf c4. Üblicherweise erhält Weiß in solchen Stellungen Gegenspiel. Daniel verteidigte den Bauern aber erfolgreich und der schwarze Bauer auf c4 verhinderte eine harmonische Aufstellung von Weiß. Daniel spielte souverän weiter und konnte die Partie gewinnen.

Ebenso souverän spielte Richard an Brett 2. Er konnte am Damenflügel einen Bauern gewinnen und in ein Turmendspiel mit Mehrbauern abwickeln. Nach ein paar genauen Zügen wurde sämtliches Gegenspiel neutralisiert und Richard konnte mehrere Bauern und dadurch die Partie gewinnen.

Es sah nach einem eindeutigen Sieg für uns aus. An Brett 7 stand Jürgen mit deutlich mehr Raum und einem gedeckten Freibauern auf c6 sehr gut. An Brett 5 hatte Ramin eine sehr gute Stellung mit Mehrbauern und den besseren Figuren. Tobias hatte an Brett 4 ein Endspiel das leicht besser für ihn war und auch mindestens Remis werden sollte. Die Stellungen von Steffen und Robin waren schwer einschätzbar. Die Ergebnisse waren aber offen.

Mein Tipp wäre zu diesem Zeitpunkt ein klarer Sieg mit 2:6 für uns gewesen. Es sollte aber doch deutlich spannender werden.

Jürgens Gegner öffnete mit seinen Bauern den kompletten Königsflügel und plötzlich waren die schwarzen Figuren wieder aktiv. Jürgen müsste in ein velorenes Endspiel mit Minusbauern abwickeln.

Tobias spielte (lobensweiser) seine Remisendspiel weiter auf Sieg, weil nicht mehr klar war, ob noch genügend Punkte für den Sieg erspielt werden. Wie die Analyse gezeigt hat, war die Verteidigung von Schwarz auch nicht einfach. Durch präzise Züge und einem Springeropfer konnte Tobias schließlich die Partie gewinnen.

Der Sieg war deshalb auch wichtig, weil Ramin in Zeitnot eine Qualität eingestellt hatte. Glücklicherweise spielt der Gegner aber auch nicht die besten Züge und bald war ein Turmendspiel mit Minusbauern auf dem Brett. Da alle Bauern am Königsflügel waren, musste Ramin noch einige Zeit bis zum Remis spielen.

Robins Stellung war für mich schwer einschätzbar. Seine Springer waren in Königsnähe und es gab die ein oder andere Drohung, wodurch sein Gegner auch viel Zeit verbraucht hatte. Die gegnerischen Läufer waren in der Stellung aber stärker und nach vielen Abtäuschen blieb ein verlorenes Turmendspiel mit einem Bauern und abgeschnittenen König übrig.

Steffen konnte nach schlechter Eröffnung immer mehr die Partie ausgleichen und stand phasenweise sehr gut. Am Ende konnte er in ein Enspiel mit Dame gegen Turm+Läufer abwickeln. Ich war optimistisch, dass Steffen das Endspiel gewinnt, weil man normalerweise durch viel Schachgebote irgendwann Bauern oder Figuren gewinnen kann. Leider fand sein Gegner eine Aufstellung seiner Figuren bei der alle Bauern und Figuren gedeckt sind. Die Partie wurde Remis gegeben, nachdem der Mannschaftssieg bereits klar war.

Mit den Schachfreunden aus Grunbach (Tabellenplatz 2) steht der nächste wichtige Mannschaftskampf im Dezember an. Durch einen Sieg könnten wir die Tabellenführung ausbauen und ins nächste Jahr mitnehmen.


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