Taktik aus dem wahren Leben (71)

Das Thema dieser Serie ist die „Taktik des Alltags“, also taktische Situationen, mit denen wir Normalsterbliche in unseren Partien konfrontiert sind. Wer genügend Partien gespielt hat, weiß, dass brillante Opferangriffe leider die Ausnahme bilden; entscheidend ist viel häufiger, die kleinen Chancen, die sich links und rechts am Wegesrand auftun, zu erkennen und zu nutzen.

Alle Beispiele kommen aus dem „wahren Leben“, entstammen also meinen eigenen oder Heilbronner Partien. Manchmal kam die Kombination oder taktische Möglichkeit aufs Brett, manchmal wurde sie jedoch auch übersehen. Die Spanne reicht vom simplen kurzzügigen Bauerngewinn bis zu komplexeren Kombinationen, bei denen klassische Motive eventuell in versteckter oder „verfälschter“ Form auftreten können. Hin und wieder ist auch mal eine „Perle“ dabei, entweder in Form einer Kombination „für die Galerie“ oder als gehaltvolle Stellung mit vielen interessanten Motiven und Möglichkeiten, die naturgemäß zum großen Teil unter der Oberfläche bleiben und erst in der Analyse auftauchen.

Mit ganzen vier Minusbauern braucht Weiß an normale Züge keine Gedanken zu verschwenden. Stattdessen knabberte er mit 36. h5 weiter an der schwarzen Königsstellung. Nun ist 36… gxh5 schon rein instinktiv kein Zug, den Schwarz gerne macht, aber warum wäre das Schlagen hier auch taktisch keine gute Idee?


Lösung


Kommentare

Taktik aus dem wahren Leben (71) — 2 Kommentare

  1. Es könnte so weitergehen:
    37.Df5:+ Lg6 38.Ld3 Td6 (Da1+ 38.Kg2 Db2+ 39.Kg3 und Ende der Schachgebote)
    39.Df7# mit Läuferfesselung

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