Württemberg bei der DLM [Update]

In den letzten Jahren wurde die Deutsche Ländermeisterschaft zu einem hochwertigen Turnier aufgewertet, bei welchem (fast) jeder Landesverband eine Mannschaft entsendet, teilweise sogar zwei Teams pro LV. Anhand der Durchführung am traditionellen Termin um den Tag der Deutschen Einheit herum sieht man, dass die Welt langsam zur Normalität zurückkehrt.

Jedes Team besteht aus acht Spieler:innen, jeweils ein:e Spieler:in aus den Altersklassen U20, U20w, U18, U16w, U14, U12, U12 und U12w. Das württembergische Team wird vom Heilbronner Simon Degenhard angeführt, während sich unsere Nachbarn aus HN-Biberach mit Noah Geltz das zweite Brett geschnappt haben. Leider scheint bis jetzt der Wurm drin zu sein. Simon tat das, was er in keiner Partie schaffte und zwar eine lange Rochade.

Nun hat Simon an Brett 1 auch die schwersten Aufgaben vor sich und die notwendigen Züge waren nicht ganz offensichtlich. Als Beleg dafür führe ich seine Stellung aus der dritten Runde an.

Glücklicherweise fängt jede Partie bei Null an (oder 0.20), daher bin ich mir sicher, dass Simon und Württemberg in den kommenden Runden noch einige Punkte holen werden! Wir vom Heilbronner SV wünschen viel Erfolg.
Turnierseite Württemberg DLM.

Nun, ich würde gerne die Lorbeeren für Simons Aufholjagd einheimsen, aber leider hat er mir diese Hoffnung zerstört. Erst nach Turnierende hatte Simon meinen Kurzbericht gelesen – das bedeutet wohl, dass sein Auftritt wie ein Phönix aus der Asche komplett aus eigener Kraft geschah. Das ist etwas Gutes! Nicht dass mir noch jemand Missgunst vorwirft.
Nach seiner langen Rochade verlor Simon tatsächlich keine einzige Partie mehr. Zuerst machte er es wie die Russen und erzielte ein müheloses Remis in Runde 4, wobei nur er mit einem Mehrbauern Gewinnchancen haben konnte. Danach folgten zwei schön herausgespielte Siege gegen Henning Holinka (DWZ 2155) und FM Julius Muckle (DWZ 2381, Elo 2414!). In beiden Partien schien Simon taktisch hellwach zu sein und nutzte die Fehler seiner Gegner gnadenlos aus. Zum Abschluss fand sich Simon in einem Turmendspiel mit Mehrbauer wieder. Da ich jene Endspiele im Moment studiere, bin ich erstaunt darüber, wie viel Wahrheit in der Binsenweisheit „alle Turmendspiele sind Remis“ steckt. Jedoch war dieses Endspiel tatsächlich gewonnen…

Wie hätte Simon den dritten Sieg in Folge perfekt machen können?

Leider konnte sein Gegner Samuel Weber ins Remis entwischen. Auch kurios: Württemberg gewann zwei Mannschaftskämpfe und zwar nur, als Simon auch gewann. Alle anderen Matches gingen verloren. Damit fand sich Württemberg auf dem Setzlistenplatz wieder: Rang 13.

Ist das Simon oder Rasputin? Quelle: DSJ


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