Taktik aus dem wahren Leben (37)

Das Thema dieser Serie ist die „Taktik des Alltags“, also taktische Situationen, mit denen wir Normalsterbliche in unseren Partien konfrontiert sind. Wer genügend Partien gespielt hat, weiß, dass brillante Opferangriffe leider die Ausnahme bilden; entscheidend ist viel häufiger, die kleinen Chancen, die sich links und rechts am Wegesrand auftun, zu erkennen und zu nutzen.

Alle Beispiele kommen aus dem „wahren Leben“, entstammen also meinen eigenen oder Heilbronner Partien. Manchmal kam die Kombination oder taktische Möglichkeit aufs Brett, manchmal wurde sie jedoch auch übersehen. Die Spanne reicht vom simplen kurzzügigen Bauerngewinn bis zu komplexeren Kombinationen, bei denen klassische Motive eventuell in versteckter oder „verfälschter“ Form auftreten können. Hin und wieder ist auch mal eine „Perle“ dabei, entweder in Form einer Kombination „für die Galerie“ oder als gehaltvolle Stellung mit vielen interessanten Motiven und Möglichkeiten, die naturgemäß zum großen Teil unter der Oberfläche bleiben und erst in der Analyse auftauchen.

Fast wie früher

Die heutige Stellung weckt Erinnerungen an die sog. „romantische Phase“ des Schachspiels: Damals eröffnete Weiß „selbstverständlich“ mit dem Königsgambit (oder manchmal auch Wiener Partie) und Opfer wurden natürlich aus Prinzip auch angenommen. Diese Zeiten sind längst vorbei und das Schach ist heutzutage, vor allem auf Top-Niveau, deutlich „erwachsener“. In den tieferen Spielklassen macht es aber hin und wieder Spaß, sich mit offenem Visier in romantische Gemetzel zu stürzen. Hier hat sich Weiß in einer Wiener Partie mehr oder weniger nach Schema F entwickelt; der schwarze Aufbau wirkt jedoch etwas schief. Wie setzt Weiß am besten fort?


Lösung


Kommentare

Taktik aus dem wahren Leben (37) — 2 Kommentare

  1. Sxg5 sieht sehr stark aus. Nach fxg5 2.Dh5+ Kf8 3.hxg5 soll Schwarz erst mal zeigen, wie er nur Material verliert.
    Was war den das für eine seltsame Wiener Partie; hat Schwarz 2. …. d6 gespielt?

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