Taktik aus dem wahren Leben (32)

Das Thema dieser Serie ist die „Taktik des Alltags“, also taktische Situationen, mit denen wir Normalsterbliche in unseren Partien konfrontiert sind. Wer genügend Partien gespielt hat, weiß, dass brillante Opferangriffe leider die Ausnahme bilden; entscheidend ist viel häufiger, die kleinen Chancen, die sich links und rechts am Wegesrand auftun, zu erkennen und zu nutzen.

Alle Beispiele kommen aus dem „wahren Leben“, entstammen also meinen eigenen oder Heilbronner Partien. Manchmal kam die Kombination oder taktische Möglichkeit aufs Brett, manchmal wurde sie jedoch auch übersehen. Die Spanne reicht vom simplen kurzzügigen Bauerngewinn bis zu komplexeren Kombinationen, bei denen klassische Motive eventuell in versteckter oder „verfälschter“ Form auftreten können. Hin und wieder ist auch mal eine „Perle“ dabei, entweder in Form einer Kombination „für die Galerie“ oder als gehaltvolle Stellung mit vielen interessanten Motiven und Möglichkeiten, die naturgemäß zum großen Teil unter der Oberfläche bleiben und erst in der Analyse auftauchen.

Abseits

… ist wenn der Schiri pfeift… Moment, falsche Sportart. Abseits steht hier der weiße Turm auf g3, dem die geschickt aufgestellten schwarzen Figuren zusammen mit dem Verräter auf d3 alle Felder wegnehmen. Damit nicht genug: Schwarz droht den Turm im nächsten Zug mit …h4 einzukassieren – höchste Zeit also für eine Rettungsaktion. Oder ist die Lage schon aussichtslos?


Lösung


Kommentare

Taktik aus dem wahren Leben (32) — Ein Kommentar

  1. Das war die Partie Wartlick – Menschner aus dem aufstiegsentscheidenden Mannschaftskampf gegen Willsbach. Schon davor hatten beide Seiten in der komplizierten Stellung nicht immer das allerbeste gefunden und die Zeit war entsprechend knapp. Die letzte Chance bestand jetzt in T1f3 h4 Te3. Da nicht nur der Turm, sondern auch der König eingeklemmt ist, sollte Schwarz immer noch ausreichende Kompensation für den Bauern haben, aber halt nicht mehr.

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