Taktik aus dem wahren Leben (25)

Das Thema dieser Serie ist die „Taktik des Alltags“, also taktische Situationen, mit denen wir Normalsterbliche in unseren Partien konfrontiert sind. Wer genügend Partien gespielt hat, weiß, dass brillante Opferangriffe leider die Ausnahme bilden; entscheidend ist viel häufiger, die kleinen Chancen, die sich links und rechts am Wegesrand auftun, zu erkennen und zu nutzen.

Alle Beispiele kommen aus dem „wahren Leben“, entstammen also meinen eigenen oder Heilbronner Partien. Manchmal kam die Kombination oder taktische Möglichkeit aufs Brett, manchmal wurde sie jedoch auch übersehen. Die Spanne reicht vom simplen kurzzügigen Bauerngewinn bis zu komplexeren Kombinationen, bei denen klassische Motive eventuell in versteckter oder „verfälschter“ Form auftreten können. Hin und wieder ist auch mal eine „Perle“ dabei, entweder in Form einer Kombination „für die Galerie“ oder als gehaltvolle Stellung mit vielen interessanten Motiven und Möglichkeiten, die naturgemäß zum großen Teil unter der Oberfläche bleiben und erst in der Analyse auftauchen.

Alles gedeckt?


Eine typische Situation: Die Partie fängt gut an, irgendwo entscheidet sich der Gegner für einen etwas passiveren Kurs und wir können unsere Figuren nach und nach gegen den König in Stellung bringen. Aber wenn der Gegner nicht in Panik gerät und sich schwächenfrei (oder schwächenarm) verteidigt, kommt irgendwann der Punkt, an dem alle unsere Figuren irgendwas angreifen und alle angegriffenen Punkte ausreichend gedeckt sind. In der Diagrammstellung ist h3 taktisch gedeckt (warum?) und sobald der schwarze Druck nachlässt, wird sich Weiß den Bauern e4 einverleiben. Wie löste Schwarz das Stellungsproblem?

Lösung


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