Taktik aus dem wahren Leben (10)

Das Thema dieser Serie ist die „Taktik des Alltags“, also taktische Situationen, mit denen wir Normalsterbliche in unseren Partien konfrontiert sind. Wer genügend Partien gespielt hat, weiß, dass brillante Opferangriffe leider die Ausnahme bilden; entscheidend ist viel häufiger, die kleinen Chancen, die sich links und rechts am Wegesrand auftun, zu erkennen und zu nutzen.

Alle Beispiele kommen aus dem „wahren Leben“, entstammen also meinen eigenen oder Heilbronner Partien. Manchmal kam die Kombination oder taktische Möglichkeit aufs Brett, manchmal wurde sie jedoch auch übersehen. Die Spanne reicht vom simplen kurzzügigen Bauerngewinn bis zu komplexeren Kombinationen, bei denen klassische Motive eventuell in versteckter oder „verfälschter“ Form auftreten können. Hin und wieder ist auch mal eine „Perle“ dabei, entweder in Form einer Kombination „für die Galerie“ oder als gehaltvolle Stellung mit vielen interessanten Motiven und Möglichkeiten, die naturgemäß zum großen Teil unter der Oberfläche bleiben und erst in der Analyse auftauchen.

Viel scheint in der heutigen Diagrammstellung nicht los zu sein: Die Partie befindet sich irgendwo zwischen später Eröffnungs- und früher Mittelspielphase und beide Seiten haben sich, von den vorlauten Zentrumsspringern mal abgesehen, eher zurückhaltend aufgebaut. Das hat Schwarz jedoch nicht daran gehindert, soeben einen Fehler zu machen, den Weiß umgehend ausnutzte. Wie?

Lösung


Kommentare

Taktik aus dem wahren Leben (10) — 2 Kommentare

  1. In einer Blitzpartie würde ich wohl ohne groß nachzudenken
    1. Sxf7 Kxf7 (1. – Dd7 sieht nicht viel besser aus) 2. Df3+
    spielen. Gewinnt mal mindestens einen Bauern, denn der gefesselte Springer d5 geht verloren (wenn ich nichts übersehe), und der schwarze König wird etwas luftiger. Was macht der schwarze Turm auf e8?
    1. Df3?! scheint wegen Le6 nicht so stark zu sein.

    Herzliche Grüße
    Jochen

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