Hi, ich bin Enis Zuferi und ich bin wie Selgros

Nach etwas mehr als zwei Monaten war die Bilanz unserer Mannschaften etwas ernüchternd, wobei das Kritisieren einfach fällt. Nach drei Spielen hat die Erste eine unerwartete Niederlage eingefahren, die Zweite hat zwei ihrer vier Kämpfe verloren, dafür aber gegen die sehr starken Teams Stuttgarter SF II und Böblingen II. Manche Leute verwirrten mich sogar, indem sie das Wort „Abstieg“ verwendeten…was ist das? Ich kenne dieses Wort nicht. Ich kenne nur das Wort „Aufstieg“. „Abstieg“ musste ich im Duden nachschlagen.

Eine Woche nach dem Nikolaus-Jugendopen ging es für drei Mannschaften an die Bretter. Den Anfang machte die erste Jugendmannschaft bei einem Nachholspiel gegen HN-Biberach, am darauffolgenden Sonntag mussten die Erste in der Oberliga und die Fünfte in der C-Klasse ran.
In der Welt der Erwachsenen macht sich Biberach dazu auf, mit Vollgas in die Landesliga Unterland aufzusteigen, bei den Jugendligen sind sie schon ganz oben. Leider musste Simon Degenhard passen, abgesehen davon ging jeder Stammspieler an den Start. Vom DWZ-Schnitt war Biberach tatsächlich 150 Punkte überlegen, aber es ist Jugendschach…da hab ich schon Partien gesehen, in denen der schwarze König von der weißen Armee nach d3 gejagt wird, nur um dort für den schwarzen Sieg zu sorgen. Eine gewisse Person sollte sich jetzt angesprochen fühlen.

Es ging im Robert-Mayer-Gymnasium auch gut los. Lukas Dietzel bereitete sich gewissenhaft auf Caro-Kann vor, ohne großes Zutun von mir, da ich erst am Vorabend des Spiels um 19:30 Uhr davon erfuhr, dass er 1. e4 und nicht 1. d4 spielt. Mein Job macht keinen Sinn mehr, nur noch Daniel Schäfer spielt 1. d4, ich kann diese Truppe nicht mehr trainieren.
Jedenfalls setzte er nicht nur die Theorie, sondern auch grundlegendes Stellungsverständnis gut um und bestrafte einen krassen Fehler des Gegners in der Eröffnung umgehend. Nach 15 Zügen waren wir schon bei +8, Schwarz würde mindestens einen Turm verlieren…danach war es nur noch Agonie. 1-0 für Heilbronn!
Damit war leider nichts entschieden und bereits in meinem ersten Jahr nach meinem Abtreten von der Spielerbühne merkte ich, dass es viel zu sehr hin- und hergeht. Den Verlauf der Enginebewertungen als Sinusfunktion zu beschreiben, wäre noch untertrieben. Einzig Severins Stellung war konstant…konstant passiv. Dafür fand er gute defensive Ressourcen und behalf sich mit einer typischen Springerblockade von Bauer b3 + Springer d3, gegen die der Gegner kein Mittel fand, da das Feld d4 ebenfalls unzugänglich war. So wurde nach langem Endspiel Remis vereinbart.

Das war bei Weitem nicht die einzige Punkteteilung des Tages, da könnte man fast denken, dass sich alle liebhaben. Eigentlich bringe ich den Jungs im Training bei, alle Gegner und insbesondere die Biberacher abgrundtief zu verachten, aber es klappt wohl nicht so ganz.
Gipfel dieser Freundlichkeit war das Remis von Leonard Sawadski gegen Jonas Martsfeld. In der Partie passierte lange nicht viel und kurioserweise öffnete sich nur die h-Linie bei beidseitig kurzer Rochade. Auf dieser h-Linie tauschten sich auch viele Figuren ab, im Zentrum war dafür nichts los. Gerade als Leonard noch die f-Linie aufsprengen wollte, stahl sich der schwarze König heimlich davon und stand plötzlich auf c6. Das erinnerte ein wenig an Whack-a-mole, wie Leonard versuchte, mit seiner Dame und seinem Turm den schwarzen König zur Aufgabe zu zwingen. Als die Schachgebote aus waren, realisiert er, dass sein König nackt auf g1 stand, wo die schwarzen Schwerfiguren einen Dönerspieß aus ihm machen wollten. Mit einem erfolgreichen Remisangebot zog sich Leo noch aus der Affäre, danke für das Geschenk. Wahrscheinlich hatte sein Gegner einfach keine Lust auf Döner.
Nikolas Sawadski versuchte es auch mit einem Remisangebot, welches abgelehnt wurde, obwohl René Späth sogar schlechter stand. Vielleicht gab es irgendeine eine telepathische Verbindung zwischen Severin und Niko, denn das Spiel des Letzteren sah ähnlich passiv wie an Brett 2 aus, obwohl Niko eine Mehrqualität sein eigen nennen konnte. Da ging auch schnell die Qualität wieder verloren und anstatt mit einem entfernten a-Freibauern für Gegenspiel zu sorgen, versuchte er, die Stellung am Königsflügel zu halten, jedoch konnte er sich dem kombinierten Angriff von Turm, Läufer und Bauern nicht entziehen. 2-2.

Eine weitere erfolgreiche Vorbereitung war an Brett 3 festzustellen, an welchem Daniel das Evans-Gambit von Simeon Triantafillidis völlig widerlegte. Das Material war gleich, aber die Stellung sprach ganz klar für Daniel:


Hier wählte Daniel den schwachen Zug Tb8, welcher jedoch in das Gesamtbild des Tages passte. Fast alle spielten nicht konkret genug und viel zu passiv. Mit …Lg4! hätte Daniel den Bauern auf b5 indirekt gedeckt und nebenbei ein Tempo gewonnen, denn der Zug f3 ist aufgrund von …Db6+ Kh1 Te3 noch schlechter für Weiß. In der Folge gewann Daniel zwar noch zwei Bauern, verbrauchte aber dafür so viel Zeit, dass er, so erschien es mir, leicht panisch in ein Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern abwickelte und dafür einen Mehrbauern verlor. Damit war auch hier ein Remis nicht weit.

Tatsächlich fand die alles entscheidende Partie an Brett 1 zwischen Kim-Luca Lahouel und Jens Hoffmann statt. Auch hier war eine erfolgreiche Vorbereitung nicht schwer, denn Jens spielte bereits gegen mich bei den „Unterländer Schachtagen“ die Variante, welche auch sonst in der Datenbank zu ihm zu finden war. Ein weiterer voller Erfolg bei der Vorbereitung, weswegen Kim-Luca schnell hätte die Initiative übernehmen können:


Was ist die stärkste Fortsetzung nach 16. Lg5?
Kim-Luca vertauschte gewissermaßen die Zugreihenfolge, dennoch blieb die Stellung im Gleichgewicht. Jens ist wie Julian Bissbort, ohne krasse Zeitnot läuft da nichts. So ließ er seine Zeit im 28. Zug auf ganze drei Minuten runterlaufen, das sah nach einem Leben am Limit oder besser gesagt, einem Leben auf Inkrement aus. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Kim-Luca diesen Faktor überschätzte, denn plötzlich spielte er ungenau und übersah einige Taktiken für beide Seiten. Manche Menschen tun halt in Zeitnot das Gleiche wie ich, wenn Bonez MC im Radio kommt – sie drehen auf. Offensichtlich war Kim-Luca nicht mehr im Stande, eine ordentliche Fortsetzung zu finden. Im 40. Zug stand ein glatt verlorenes Endspiel mit Minusbauer auf dem Brett. Jedoch kam es schnell wieder zur Zeitnot bei Jens und dieses Mal suchte Kim-Luca seine Chancen, im kritischen Moment konnte Jens sich nicht richtig entscheiden und es gab ein Remis.
Ein zweites Mal hat es mit der Zeitnot also nicht geklappt. Fool me once, shame on you, fool me twice…

Summa summarum ein 3-3. Über „gerecht“ oder „verdient“ rede ich hier nicht, denn an den Brettern 1, 3, 5 und 6 ging es zu sehr drunter und drüber. Ja, an vielen diesen Brettern hatten wir das schlechtere Ende, aber das ist die logische Konsequenz, wenn man seine Chancen nicht nutzt. Erfolg fällt einem nicht einfach in den Schoß, wie es bei Isaac Newton und dem Apfel passierte.

Am 14. Dezember ist das Team zu Gast in Kornwestheim, auch dieses Team ist stärker einzuschätzen, jedoch haben die Aufsteiger aktuell glatte null Punkte aus drei Spielen auf dem Konto.
1. Jugendmannschaft

Der Dezember wurde dafür entspannt begonnen. Keine Doppelbelegung im Vereinslokal und es spielten zwar zwei Mannschaften, aber keine, die voneinander abhingen. Die Fünfte empfing Post Schwäbisch Hall, während die Erste nach Deizisau musste.
In Heilbronn gab es eine Punkteteilung mit sechs entschiedenen Partien. Andreas Usov, Nicklas Morgenthal und Franziska Krapf holten die Punkte zum starken 3-3. Alle konnten wichtige Erfahrungen sammeln, um Auf- oder Abstieg geht es hier sowieso nicht.
5. Mannschaft

Das Spiel in Deizisau war in vielerlei Hinsicht ein Déjà Vu. Der gleiche Raum im Rathaus, ich hatte wieder Weiß an Brett 1, Niko und Thomas hatten zum vierten Mal im vierten Spiel Schwarz, während Richard eine 100% Weißquote hat. Außerdem gab es den gleichen, wirklich exakt gleichen Marzipan-Zitronenkuchen (zumindest habe ich Zitrone rausgeschmeckt) als kostenloses Goodie, ich hoffe mal, dass das nicht der gleiche Kuchen vom 24. März 2019 ist…zumindest wurde ich noch nicht in die Notaufnahme eingeliefert, um meinen Magen auszupumpen, jedoch halte ich euch gerne auf Instagram auf dem Laufenden.
Obwohl bei Deizisau sieben Spieler vom März dieses Mal gegen uns – einzig der aufstrebende Jungstar Ruben Köllner ersetzte den alten rumänischen IM Foisor – antreten ließ und wir immerhin sechs Spieler vom März spielen ließen, wiederholte sich keine einzelne Paarung vom März. Geschichte wiederholt sich eben nicht. Für mich kam das wie gerufen, nach meinen schrecklichen 0,5/3 zum Anfang der Saison wollte ich nicht schon wieder gegen Deizisau verlieren, in WhatsApp verkündete ich in meiner Funktion als King, dass ich im Dezember 2 aus 2 machen würde. Die Punkte brauchen wir sicher, denn wenn Brett 1 ein Totalausfall ist, erreichen wir sicher nichts.

Es klingelte auch schon früh. Nun, kein Handy oder so. Wobei ich hier erwähnen muss, dass ich es schrecklich finde, auch noch meine Apple Watch Series 5 (bin ein ganz toller Typ) zum Spiel auszuziehen. Schließlich muss ich ja meine verbrannten Kalorien während dem Spiel tracken, genauso muss ich einfach mit meinem Wohlstand flexen. Was bedeutet „flexen“ ? Steht am Ende des Beitrags.
Jedenfalls klingelte es früh im Kasten und zum Glück im Kasten der Gastgeber. Robin spielte, wenn ich es richtig sehe, wie gegen Ralf Müller in der letzten Landesliga-Saison 1. e4 und wählte eine typische Robin-Behandlung der Eröffnung. Er entwickelte einfach seine Figuren zentral, wich der Theorie aus und zwang seinen Gegner zum eigenständigen Denken. Nun, sein Gegner Alex Rempeli kann das sicher, ich durfte einige nette Tage mit ihm in Heusenstamm verbringen. Nun, nach scheinbar ambitionsloser Eröffnung kam Robin echt in eine gute Stellung:


Hier ist es nicht mehr einfach für Schwarz. 10…Dxc6 wird mit Dh5! beantwortet, was Robin auch geplant hatte. Die Drohung Lb5 zwingt Schwarz zu Zugeständnissen, weil die kurze Rochade am Matt auf h7 scheitert. 10…bxc6 ist offensichtlich hässlich. Also 10…Dxg2. Der Zug ist jedoch eine komplette Katastrophe. Nach 11. Sxe7 Dxh1+ 12. Lf1 Kxe7 13. Lc5+ Ke8 (Kf6 ist nicht besser) sind die Leser gefragt…was ist der genaueste Gewinnweg? Tipp: Kim-Luca Lahouel hat ihn nach fünf Sekunden gesehen. Wenn ihr nicht schlechter als Kim-Luca sein wollt, strengt euch an.
Jedenfalls spielte Robin zwar nicht perfekt, der Sieg war ihm beim besten Willen nicht zu nehmen und ein Figureneinsteller beschleunigte das Ganze nur, 1-0 für uns.

Wenn wir Kim-Luca schon erwähnt haben, kommt auch gleich sein Schicksal, denn er war zeitgleich mit Robin fertig. Eigentlich war die Stellung nach sechs Zügen bereits pleite. Eigentlich…was bedeutet dieses Wort überhaupt? Es wird so oft benutzt, eine sinnvolle Verwendung erlebe ich eigentlich selten.
Eine bekannte Falle im schottischen Gambit schnappte gleich zu, dafür kämpfte sich unser Blondie gut zurück. Vielleicht war der gegnerische Mannschaftsführer Markus Brenner frustriert, denn er bot ziemlich schnell Remis und Kim-Luca folgte meiner Empfehlung. Ein kurzer Arbeitstag.

Den kurzen Arbeitstag wollte wohl auch Mara Jelica an Brett 6, Thomas Tschlatscher gegenüber sitzend. Nachdem 15 Züge Theorie im Marshall-Spanier geblitzt wurden, bot sie einfach mal Remis an. Falls ich je mal fürs Spielen bezahlt werde und ich nicht für den Heilbronner SV spielen sollte (für meinen Verein kämpfe ich natürlich immer), mache ich das sicher auch so, einfach immer schnell Remis mit Weiß bieten. Die ultimative Verbesserung: Mit Schwarz einfach nie antreten, der Stundenlohn wäre perfekt.
Ein geschobenes Remis kam für Thomas freilich nicht in Frage. So spielte er die im Prinzip ausanalysierte Marshall-Stellung aus. Nach Ende der Theorie spielte die Gegnerin einige merkwürdige Züge unter Verbrauch von viel Zeit, sodass sie schnell ins Hintertreffen geriet. Kurz wurde noch ein präziser Angriff von Thomas berechnet sowie ausgeführt, damit betrug die Führung schon zwei Punkte, 2,5-0,5. Wenn Thomas einmal zum Angreifen kommt, ist er schwer aufzuhalten.

Mit dem Deizisauer Urgestein Marc Gustain bekam Richard Dudek es an 5 zu tun. Aus der Eröffnung nahm Richard nicht viel Vorteil mit. Immerhin hatte er eine Bauernmehrheit am Damenflügel, welche er im Mittelspiel auf Reisen schickte. Leider unterlief ihm dort ein taktischer Patzer und er stellte eine Figur ein. Schade, aber beim nächsten Mal läuft es sicher wieder besser! 2,5-1,5 der Zwischenstand.

Daraufhin bot Sebastian Fischer unserem Simon Degenhard ein Remis an. Zwar spielte nicht Niko die Partie, aber es kam zu einem ähnlichen holländischen Endspiel, wie jener Niko es im März gegen Sebastian Fischer hatte. Eine definitive Empfehlung konnte ich nicht geben. Nikos Stellung gegen Valerij Bronznik war bedenklich, bei Tobias war es unklar und ich hatte eine ganz klare Erwartung an mich selbst. Also ließ ich Simon die Wahl. Er willigte ins Remis ein, was sicher eine vertretbare sowie vernünftige Entscheidung war, 3-2.

Kurz danach war auch ich fertig. Meine Partie verlief eher antiklimatisch. Es ging los mit d4 d5 c4 e6, was schon eine Überraschung für mich gegen Robert Dabo-Peranic war, denn in der Datenbank fand ich viele Partien mit dem angenommenen Damengambit. Nun, ich muss wohl 3. Sc3 spielen, wenn ich meine Hauptvarianten auf das Brett bekommen möchte (der nächste Gegner, der mir d4 d5 c4 e6 vorsetzt, bekommt 3. Sf3 in sein Gesicht). Nun kam 3…c5. Wow. Nun, 4. cxd5 ist die einzige Wahl und zum Glück kam nicht das dumme Schara-Hennig-Gambit …cxd4, bei dem ich nie die Theorie gelernt habe, sondern das normale …cxd5 – Tarrasch. Die Eröffnung ist seit wenigen Jahren in Ungnade gefallen wegen der Variante 5. Sf3 Sc6 6. dxc5!? d4 7. Sa4 Lxc5 8. Sxc5 Da5+, wonach Weiß auf mehreren Wegen Chancen zu risikolosem Vorteil hat. Siehe dazu auch diesen Beitrag vom Februar 2016. In fast vier Jahren hat sich auf der Seite der Theorie nicht viel getan. Nach 15 Zügen behielt ich einen Mehrbauern. Obwohl Schwarz eine starke Blockade auf dem Feld d5 hatte, wähnte ich mich langfristig als Sieger. Tatsächlich gewann ich auch nach etwas über 30 Zügen, als mein Gegner seine passive Stellung mit immer größer werdenden Schwächen nicht mehr aushielt und sich zu radikalen Maßnahmen gezwungen sah.
Zwei Stellungen zum Überlegen:


Ein Zug und Schwarz kann seine Schachfiguren an den Nagel hängen.


Leichte Kost zum Abendbrot.
4-2! Und ich hab nach fast zehn Monaten mal wieder in der Liga gewonnen und ich hab keine komplett schreckliche Bilanz mehr und viel wichtiger, die 2/2 im Dezember sind möglich.

Nun musste nur noch ein Remis her. Diese Aufgabe erwies sich schwerer als gedacht. Tobias Schmidt hatte gegen Ruben Köllner mit einer sehr komplizierten Stellung und einem eingesperrten Läufer auf b7 zu kämpfen. In der Folge schwächte er seinen Königsflügel, verpasste aber die Aktivierung seines Lb7. Das antipositionelle Aufstellen einer weißfeldrigen Blockade inklusive Aufgabe der schwarzen Felder hätte auch praktische Chancen gegeben. Leider ging Tobias an seinem geschwächten Königsflügel zugrunde.

Damit hing es an Nikolas Pogan, welcher das gleiche Problem gegen Bronznik hatte. Sein Läufer auf b7 war einfach grottenschlecht. Ein gewisser Jan Wöllermann aus Sachsen-Anhalt sagte mir beim Pfalz-Open mal, dass das hauptsächliche Problem des Schwarzen in vielen Eröffnungen die Aktivierung des weißfedrigen Läufers sei. Gerade bei Eröffnungen mit dem Damenbauern trifft dies verstärkt zu. Niko verteidigte sich hart und vermied die direkte Niederlage in mehreren Situationen. Die Partie ging über fünfeinhalb Stunden! Kurz keimte Hoffnung auf, da der Deizisauer das Läuferendspiel nicht perfekt behandelte und einen sehr einfachen Gewinnweg verpasste. Umso ärgerlicher war, dass die Partiefortsetzung tatsächlich auf ein Tempo genau reichte und dieses Tempo, so warf sich Niko vor, verschwendete er selbst, indem er seinen Läufer im Endspiel mal nach a8 zog, von wo er schnell wieder verschwinden musste. Leider stand um 15.30 Uhr das 4-4 fest. Schade war’s. Aber wir haben gezeigt: wir lassen uns sicher nicht abschlachten, der Ausrutscher war gegen Schmiden kürzlich und nicht die ganze letzte Saison.

Immerhin schmeckte die Döner-Seele dem Niko gut. Das ist ein Essen für wahres FMs.

1. Mannschaft

Was passierte sonst? Wie zu erwarten war schlug Schmiden/Cannstatt die Nürtinger. Letztere schauen vielleicht schon mit einem Auge nach unten, aber Totgesagte leben ja länger. Was geht für Erstere? Immerhin haben sie 4/4 Spiele gewonnen…
Bebenhausen schlug Schönaich II im Kellerduell. Die Frage ist natürlich, wie viel Geld Schönaich in den Oberliga-Klassenerhalt investieren will. Das mit einer Mannschaft um die drei Jugendlichen Tobias Kölle, Nils Richter und Jan Brunner zu schaffen, ist natürlich ein hehres Ziel, aber der Rest des Teams scheint dafür, ohne Söldner, zu schwach zu sein. Bebenhausen hat dafür einen Pflichtsieg für den Klassenerhalt erzielt.
Im vermeintlichen Top-Duell besiegte der Meister von 2017, Jedesheim, den Meister von 2018, Böblingen mit 4,5-3,5. Eine knappe Kiste, dafür wird Böblingen es sehr schwer haben, den Aufstieg noch zu schaffen.
Und der Kracher des Tages passierte in Gmünd. Tatsächlich verlor Weiler im Allgäu mit 3-5 gegen Schwäbisch Gmünd, obwohl diese ohne GM Velicka antraten. Im Schnitt war Weiler knappe 85 Elo stärker. Das hätte eher ein 5-3 für Weiler sein müssen, aber da sind wohl zwei Wunder für Gmünd passiert. Für Gmünd natürlich big points, wodurch wir am 15. Dezember unter mehr Druck stehen werden. Für Weiler ein herber Dämpfer und für Schmiden/Cannstatt bedeutet das, dass sie mit zwei Punkten Vorsprung Tabellenführer sind. Nun, sie haben zwar noch einige starke Teams vor sich, aber sie haben auch Deizisau geschlagen und die sind immerhin mit GM Zilka an 1 angetreten…

Und zum Abschluss, wieso bin ich wie Selgros?

Photoshop Skillz am Start

Ich bin Enis, ich hab Cash und ich carry euch!

Lexikon:
„flexen“ (deutsch): eigene Fähigkeiten oder Habseligkeiten zur Schau stellen
„carry“ (denglisch): in einem Team-Wettbewerb eine solch außergewöhnliche Einzel-Leistung zeigen, dass das Team mitgezogen wird, sprichwörtlich auf dem Rücken des Einzelnen getragen wird (tragen englisch = „carry“)


Kommentare

Hi, ich bin Enis Zuferi und ich bin wie Selgros — 6 Kommentare

  1. Und manch anderer fragt sich, ob Enis das nächste Oberligaspiel ausfallen lässt und lieber sich in eine Jugendmannschaft schleicht, damit er im Dezember seine 2 aus 2 holt….. denn in der Oberliga hat er meines Wissens noch nie gegen Gmünd gewonnen 😉

    • Auf die Vergangenheit hab ich mich noch nie verlassen…sonst wären weder der Verein noch ich heute da, wo wir sind 😛
      Bis zum 15. Dezember!

    • Wenn ihr euch so sehr an der Vergangenheit orientiert, dürft ihr eure WIM nicht einsetzen; die hat schon gegen drei verschiedene Heilbronner verloren; allerdings hat sie diese Saison schon gegen Philipp Wenninger (immerhin ein EX-Heilbronner) ein Remis abgeklammert.
      Und nun zu etwas ganz anderem: Keilhack hat doch tatsächlich meine Partie in seinem Rundschreiben präsentiert! Ich weiß, ich sollte mich geehrt fühlen, aber jetzt sieht jeder, wie grottig ich spiele; die Kim-Lucca-Idee nicht als Kandidatenzug zu betrachten, war ja noch verzeihlich, aber einen Zug später Lb5+ auszulassen, ist nur noch peinlich. Mir war als ich die Gratulation „Stark gespielt“ mit den Worten „Nein, der Gegner hat schwach gespielt.“ ausschlug nicht bewußt, wie recht ich hatte. Wenn die gesammelten Partien zum Download bereitstehen, find ich bestimmt mindestens drei würdigere.

      • also ich hätte an Herrn Keilhacks Stelle auch diese Partie genommen, wenn der Underdog mit Elo 2194 gegen den übermächtigen Gegner mit der beachtlichen Elozahl von 21021 gewinnt 🙂

        Und danke für den Hinweis mit der WIM. Vielleicht sollten wir doch noch mal unsere Aufstellung überdenken 🙂
        Übrigens kann das Waldsterben ja doch noch nicht so weit fortgeschritten sein, wenn der Naturburschi seine in den Bäumen eingeritzten Statistiken noch lesen kann.

        Bis Sonntag!

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