Zwei Siege und ein Warnschuss

Auch der dritte Spieltag der neuen Saison kann sich unter dem Strich sehen lassen, auch wenn wir an einigen Stellen ganz schön ins Schwitzen kamen.

Bereits am Samstag startete unsere 1. Jugendmannschaft in die Jugendbundesliga Süd. Die Liga umfasst zwar ganz Baden-Württemberg; das erste Auswärtsspiel fand dankenswerterweise jedoch um die Ecke in Biberach (im Gegensatz zur ersten Herrenmannschaft auch wirklich „unser“ Stadtteil) statt. Nominell steht uns eine ziemlich harte Saison bevor und tatsächlich sah die DWZ-Prognose unsere in Bestbesetzung angetretenen Gastgeber knapp im Vorteil. Letztlich konnten wir jedoch durch Siege von Simon, Leonard und Daniel sowie einem Remis von Severin beide Punkte in die Innenstadt holen und die Saison positiv beginnen.

Auch unsere Vierte feierte einen gelungenen Einstand in der A-Klasse – und dies sogar als Aufsteiger bei der zuletzt in der Kreisklasse aktiven 3. Mannschaft Schwäbisch Halls! Volle Punkte erzielten Kay (nach langer Pause wieder am Schachbrett aktiv – willkommen zurück!), Felix, Markus und Dennis; die Remisen von Karl-Werner und Lukas besiegelten den 5:3-Erfolg.

Bereits zum zweiten Mal durfte unsere 2. Mannschaft an die Bretter. Nach dem erfolgreichen Auftakt vor zwei Wochen empfingen wir gestern den Aufsteiger aus Neuenstadt, denen als deutliches Schlusslicht der Startrangliste augenscheinlich eine schwere Saison bevorsteht. Dementsprechend gingen wir – ein paar Ausfällen zum Trotz – als klarer Favorit ins Rennen, doch zunächst gaben unsere Gäste den Ton an und zeigten deutlich, dass sie sich den Aufstieg in die Landesliga redlich verdient hatten: Robin wich von seiner normalen Eröffnungswahl ab, landete aber trotzdem wieder in einem „seiner“ Stellungstypen. Obwohl er sich auch laut eigener Aussage ganz wohl fühlte, unterlief ihm wohl bereits früh ein Fehler, woraufhin er mit dem starken gegnerischen Läufer nicht mehr fertig wurde. Mit Minusfigur und gegnerischem Freibauern auf der 7. Reihe blieb ihm am Ende nur noch die Aufgabe. Am anderen Ende gelang Daniel dafür kurz darauf der Ausgleich: Im Slawen übersah sein Gegner eine Fesselung und verlor erst einen wichtigen Bauern und kurz darauf auch noch die Qualität – diesen Vorteil verwertete Daniel dann sicher. Auf das 1:1 folgte der nächste Rückschlag, der Jürgen ziemlich bitter traf: Aus einer etwas bequemeren Stellung hatte er sich einen kleinen Endspielvorteil inklusive latenter Mattdrohungen auf der langen Diagonale herausgearbeitet, nur um nach einem kleinen Fehlgriff selber im Mattnetz landen. Vorne wackelten wir also; glücklicherweise ließ sich mein Gegner zu einem lehrbuchmäßigen Läuferopfer verleiten, das jedoch in der konkreten Stellung nicht funktionierte.

Der Einschlag drängt sich wirklich auf, aber 10. Lxh7+? wurde durch den letzten schwarzen Zug 9… c5xd4 pariert

In der Folge konnte ich den Materialvorteil verwerten und zum 2:2 ausgleichen. Dass dies bereits der zweite Ausgleich war, sorgte nicht nur bei mir für Anspannung, aber unsere „Hinterachse“ behielt die Nerven: Adrian nutzte einen taktischen Schnitzer seines Gegners zu einem Figurengewinn und ließ nichts mehr anbrennen. Kim-Luca rechnete an der entscheidenden Stelle einen Zug weiter als sein Gegner und sammelte nach einer Abtauschorgie genügend Mehrbauern ein. Nach der Zeitkontrolle hatten wir also vier Brettpunkte und konnten aufatmen, da sowohl Marcel als auch Christian unverlierbare Stellungen hatten. Marcel half das Glück des Tüchtigen; nachdem er im Mittelspiel ein paar vielversprechende Abwicklungen ausließ und in einem Remisendspiel landete, half ihm sein Gegner mit einem Einsteller. Christian war ebenfalls die ganze Partie über am Drücker, fand gegen die hartnäckige Verteidigung aber kein Durchkommen – den vom Computer an einer Stelle ausgespuckten Gewinn darf man guten Gewissens als unmenschlich bezeichen.

Am Ende ist also nochmal alles gut gegangen, aber das 5,5:2,5 liest sich deutlicher als es sich anfühlt; wenn Neuenstadt so weiter macht, werden sie demnächst auch die ersten Punkte einfahren. Für uns geht es in drei Wochen beim aktuellen Tabellenletzten Erdmannhausen weiter – wir sind gewarnt!


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