DJEM 2018, kurzes Recap

In letzter Zeit war es eher still auf der Seite, was ich zu entschuldigen bitte. Dementsprechend werden in diesem Beitrag ein paar vergangene Dinge erwähnt und zudem auf ein Großevent mit Heilbronner Beteiligung hingewiesen.

Nachdem alle Mannschaften ihre Saisonziele erfüllt hatten, hatte die Dritte noch die Möglichkeit, eine Kirsche auf ihren Eisbecher zu setzen. Mit einem Sieg bei Böckingen 2 wäre die Dritte zum ersten Mal seit 2008/09 wieder in der Bezirksliga vertreten. Tatsächlich ließen sich die Jungs und erfahrenen Mannschaftsführer nicht mehr die Butter vom Brot nehmen. Uwe Bäuerle gewann kampflos, an den Spitzenbrettern sorgten Daniel Schäfer und Andreas Usov für die Entscheidung. Michael Eberhard, Reiner Scholte, Nikolas Sawadski sowie Stephan Dietrich teilten die Punkte mit ihren Kontrahenten.

Somit war klar: Die Dritte steigt als zweitplatzierte Mannschaft in die Bezirksliga auf! Eine bemerkenswerte Entwicklung, spielte diese Mannschaft vor wenigen Saisons noch in der B-Klasse – jetzt spielt gar die vierte Mannschaft eine Liga höher, in der A-Klasse.
Im Namen des Vorstands auch hier noch einmal herzlichen Glückwunsch!

Topscorer wurde Nikolas Sawadski mit 6,5/9 Punkten, dicht gefolgt von Daniel Schäfer, Andreas Usov und Uwe Bäuerle mit jeweils 6 Punkten.

Dritte.

In der Liga an Brett 1 absolut eine tragende Säule, wollte sich Daniel bei der Stuttgarter Stadtmeisterschaft im B-Open beweisen. Komplettiert wurde die Heilbronner Gruppe von Thomas Leykauf, Michael Eberhard (auch B-Open), Calvin Wolff, Nilofar Banai (C-Open), Kim-Luca Lahouel, Simon Degenhard, Nikolas Pogan und meiner Wenigkeit (alle A-Open).
Leider schien bei Daniel jedoch der Wurm drin zu sein. Nur im Mittelteil des Turniers konnte er sein volles Potential abrufen. Drei Punkte aus sieben Runden waren auf jeden Fall kein gutes Ergebnis.
Ähnlich lief es bei Thomas Leykauf. Gerade am Anfang ließ er viele Chancen gegen höher gewertete Gegner liegen. Im weiteren Turnierverlauf konnte er nur noch Schadensbegrenzung betreiben.
Im B-Open schnitt Michael Eberhard am Besten ab. Er konnte auch mit den besseren Spielern im Turnier mithalten. Für eine richtig gute Platzierung gab er eine Partie zu viel auf, jedoch sind 4 Punkte ein mehr als gutes Ergebnis.

Im C-Open dafür spielte Calvin Wolff fast wie eine Naturgewalt auf. Reihenweise besiegte er höher eingeschätzte Gegner. Gegen Ende merkte man jedoch, dass ihm das Turniersetting zusetzte, auch weil er eine Runde aufgrund von Krankheit aussetzen musste. Dennoch sind 50% aus sechs gespielten Runden erstklassig, den Gewinn von 171 DWZ hat er sich redlich verdient.
Nilofar Banai hatte im Prinzip das gleiche Turniererlebnis wie Daniel. Ein Fehlstart, ein guter Mittelteil und am Ende war wieder die Luft raus. 3/7 entsprechen bei reiner Zahlenbetrachtung dem Erwartungswert bezüglich ihrer Punkteausbeute.

Insgesamt konnten wir uns im A-Open, anders als beim B, über durchweg positive Ergebnisse erfreuen. Dafür spricht auch, dass jeder von uns Vieren ein Preisgeld mit nach Hause nahm. Niko Pogan hatte dabei etwas Pech, dass er bei kritischen Entscheidungen häufig seinen ersten Gedanken verwarf und auch noch viel Zeit verbrauchte. So verlor er zwar keine Partie, spielte dafür 5x Remis, allesamt gegen schwächere Gegnerschaft. Wobei noch hinzuzufügen ist, dass das Turnier in diesem Jahr schwach besetzt war, nach den vier Großmeistern folgte sogleich ich in der Setzliste.
Für Niko gab es 4,5 Punkte, einen geteilten 10. Platz und immerhin 50 €.
Simon D. (neuerdings auch FM, also sollte ich meine Bemühungen für den IM-Titel signifikant intensivieren) verlor in Runde 3 ein Lehrbuch-Endspiel gegen GM Vyacheslav Ikonnikov, wobei das Lehrbuch sagt, dass solche Endspiele grundsätzlich Remis sind! Jedoch war der Atem des Profis länger. Mit einem anschließenden Remis gegen Arno Reindl schien das Turnier gelaufen, jedoch kämpfte sich Simon mit zwei Siegen und einem Remis gegen IM Köpke zurück. Geteilter Siebter und 175 € hieß es am Ende.
Auch ich litt unter der dünn besetzten Spitze, so durfte ich nur zwei Mal gegen die GMs ran. In Runde 5 hielt ich noch ziemlich locker gegen Ikonnikov remis. Zum Abschluss musste ich noch gegen den starken GM Kryakvin ran. Hier spielte ich etwas zu sehr nach Schablone und wurde in ein schlechtes Springer vs. Läufer-Endspiel gedrängt. Mein Gegner verstand es, den Durchbruch passend auszuführen und holte sich damit den Turniersieg. Zu meiner Verteidigung ist zu sagen, dass mir ein Remis „nur“ 50 € mehr gebracht hätte, mit einem Sieg hätte ich sogar das Turnier gewonnen, also ist das schon in Ordnung so. Immerhin kann ich stolz behaupten, jede Partie mit Weiß gewonnen zu haben.
Highlight für mich war Kim-Lucas aufstrebende Performance, von Runde 1 an bereitete er seinen Gegnern, den vermeintlichen Favoriten, Probleme. Siege gegen 2100er und auch ein Remis gegen DWZ>2200 waren auf dem Scoresheet zu finden. Sehr starke 4 Punkte bei einer Performance von 2145 bescherten ihm einen Jugendpreis ein. Möglicherweise ist nicht alle Hoffnung bei Kim-Luca verloren…

Alles zum Nachlesen gibt es hier.

Somit kommen wir zum eigentlichen Thema des Beitrags. Da Simon Degenhard wieder württembergischer Meister wurde, hat er sich für die Deutsche Jugendeinzelmeisterschaft (DJEM) 2018 qualifiziert. Heute, am 19. Mai 2018, wird das Turnier abends durch die Eröffnungszeremonie offiziell eröffnet. Morgen geht es dann direkt mit einer Doppelrunde los.
Bei der aktuellen Meldeliste erwartet Simon ein Hammer-Los, weil er in der zweiten Hälfte oben gesetzt ist. Wir wünschen ihm viel Erfolg!
Ob es eine Live-Übertragung gibt, weiß ich nicht. Falls ja, wird diese Information noch nachgetragen.

Turnierseite DJEM.


Kommentare

DJEM 2018, kurzes Recap — Ein Kommentar

  1. Hallo Ihr Schachheros,

    der euch unbekannte Herr Schuster (62 Jahre alt) gratuliert euch ALLEN sehr herzlich zu den überragenden Ergebnissen bei der Stuttgarter Stadtmeisterschaft und euren super Mannschaftergebnissen 2017/2018. Das habt ihr toll gemacht.

    Als ich beim TSV Untergruppenbach die Schachabteilung (1974/75)ins Leben rief (stellt heute einen Teil der 3. Mannschaft des SV23Böckingen), lernte ich Wolf Böhringer kennen, der uns bei der Gründung half.

    Später kamen noch die Funkbrüder, Löchner und andere dazu.
    Über die Freundschaft mit Wolf (Böhringer) ist es mit ein Herzensanliegen geblieben, das Geschehen beim HSchV zu verfolgen.
    Ich freue mich sehr für euch, wie es in eurem Verein vorangeht.

    Was mich sehr berührt hat:
    Zufällig sah im beim obligatorischen „SCHAUEN“ auf der Homepage des SVB23 diesen wunderbaren schachkollegialen Kommentar von Herrn Vogel (nebst Link zum entsprechenden Zeitungsartikel) über die Stuttgarter Schachmeisterschaft.

    Toll:
    Konkurrenz belebt immer „das Geschäft“, aber es ist auch schön, wenn in schachlichen Dingen auch ein so großes Herz vorhanden ist wie bei Herrn Vogel, der auf eure tollen Erfolge verweist.
    Super! Nicht selbstverständlich!

    Treue:
    Und so werde ich weiter regelmäßig (Homepage) beim HSchV und dem SV23B vorbeischauen.

    Übrigens:
    Liebe Schachfreunde……….
    Sollte ihr „etwas schachliches“ haben, steht euch die Türe bei der Heilbronner Stimme via Schachecke jederzeit gerne offen.

    Mit schachlichen Grüßem
    Euer
    Wolfgang Schuster

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