Gelungener Start beim Leintal Jugend Cup

Beim 4. Leintal Jugend Cup in Leingarten (24.02-26.02) konnten wir insgesamt 17 Teilnehmer stellen. Zwar sind erst 2 von 7 Runden gespielt, aber die ein oder andere Sensation gab es schon. In der U16-U25, die alle in einer Gruppe spielen, bekam Marcel Mikeler in Runde 2 den nominell deutlich stärkeren Neckarsulmer Philipp Müller zugelost. Marcel, der mal wieder zur  Larsen Eröffnung griff, verwirrte seinen Gegner und es entwickelte sich eine ausgeglichene Partie. Nachdem Philipp Müller mit einigen billigen Tricks Marcel überlisten wollte, wendete sich das Blatt und Marcel hatte deutlichen Vorteil. Aber überzeugt euch selbst:

Hier zog Marcel 22.a2-a3! mit gleichzeitigem Remisangebot, dass Philipp Müller aufgrund seiner schlechten Stellung relativ schnell annahm. In der Analyse wurde klar, dass Schwarz  wohl mit 22… Tb8 fortsetzen sollte. Nach 23.axb4 axb4 24. Sd3! sowohl 25.f3 oder 25.De1 nebst Sxb4 und Bauerngewinn droht oder auf 24… Se4 25.Dc2 Schwarz vor Probleme stellt. Trotz dem vielleicht verfrühten Remisangebot tolle Leistung Marcel !!!

 

Die anderen Zwischenergebnisse im Überblick. Sieg gibt 3 Punkte. Unentschieden 1. Also genauso wie im Fußball. 😉

U8

  • John Trynz 0 Punkte
  • Daniel Wunder 3 Punkte
U12
  • Nadja Ignatova 3 Punkte
  • Kim-Luca Wasielewski 3 Punkte
U14
  • Eliza Shcherbakova 0 Punkte
  • Maik Wartke 0 Punkte
  • Levent Lahne 0 Punkte
  • Adrian Stiller 3 Punkte
  • Anton Wunder 3 Punkte
U16-U25
  • Devris Tunc 0 Punkte 
  • Valentin Schwarz 3 Punkte
  • Christian Biefel 3 Punkte
  • Dmitriy Ignatov 3 Punkte
  • Marcel Mikeler 4 Punkte
  • Patrick Wenninger 6 Punkte
  • Tobias Peng 6 Punkte
  • Christian Thren 6 Punkte

Die ersten Ergebnisse sind schon online. Hier die Adresse: http://www.leintalopen.de/index.php/Aktuell

Morgen gehts weiter, dann vielleicht mit einer kleinen Partieanalyse …


Kommentare

Gelungener Start beim Leintal Jugend Cup — 5 Kommentare

  1. Auf die Idee mit der 3-Punkte-Regelung kann nur ein völlig schachfremder Funktionär gekommen sein. Ich habe da ja schon eine konkrete Vermutung, sprech sie aber nicht zu laut aus, weil selbst derjenige kein Monopol auf absolute Matschbirnigkeit hat.
    Weißremiesen gegen nominel stärkere Gegner sind keine alzu erwähnenswerte Leistung und schon gar keine Sensation. Der Anzugsvorteil ist einfach so groß, dass es als Schwarzer schwer, ist gegen jemanden zu gewinnen, der auf eigene Ambitionen verzichtet.

  2. Da hat der Griesgram wohl nicht genug in die Schachwelt gesehen… Die 3-1-0-Punkte-Regelung ist sicher nichts, was sich einer ausgedacht hat, den er persönlich kennt und dessen Namen er hier nicht nennen will. Diese Regelung wird schon bei diversen Turnieren angewandt, auch in der Weltelite, z.B. vor gar nicht allzulanger Zeit bei den London Classics.
    Die 3-1-0-Regelung hat durchaus Vorteile, natürlich auch Nachteile, und ich denke, beide Regelungen (3-1-0 und ‚klassisch‘) haben ein Daseinsrecht, das unbestreitbar ist. Alleine schon deswegen kann man das Thema gerne zu Diskussionszwecken nutzen (vielleicht, wenn ich mal wieder im Verein bin?), aber der obenstehende Beitrag ist wohl an „Matschbirnigkeit“ kaum zu überbieten.

    Gerade bei „schwächeren“ Jugendopen ist übrigens die Quote an unausgekämpften Spielen durchaus oftmals zu hoch (was für 3-1-0 spricht) als auch der Anzugsvorteil weniger groß – wodurch ein Weiß-Remis gegen einen stärkeren Spieler doch eine ganz gute Leistung wird.

    Erst denken, dann meckern oder wie heißt es so schön?

    Einen schönen Sonntag in der Schachwelt wünscht
    Jochen

  3. Das London-Classics ließt sich erst mal als gutes Argument – bis man bedenkt, dass die Fide schon mal eine Weltmeisterschaft im Lotterie-Modus abgehalten hat und das Oberhaupt Hinterkoruptistans höchster Funktionär war (wenn ich noch die Zeit hätte, das Schachgeschen intensiv zu verfolgen, fände ich bestimmt noch mehr Beispiele für schachferne Funktionäre bis in die höchsten Ebenen. ).
    Dreipunkteregwelung hat überhaupt keine Daseinsberechtigung (jedenfalls im Schach, für andere Sportarten kann ich nicht sprechen.) ; wenn jemand nicht zum Turnier kommt, um zu spielen (sondern Startgeld bezahlt, um zu machen, was auch immer Remiesschieber machen, während die anderen spielen), ist er selber schuld, da muß man weder ihn noch alle anderen, deren Spiel das natürliche Ergebnis hat, bestrafen; Und wenn jemand sich durch starkes Spiel einen großen Vorsprung erkämpft hat, der ihm erlaubt, die letzten Runden durchzuremisieren, so hat er sich dieses Recht, so er die Möglichkeit den nutzen will, in den vorhergehenden Runden verdient. Falls seine Konkurenten dies als unsportlich bezeichnen, so hätten sie sich halt davor mehr anstrengen sollen. Und ich werde das bestimmt nicht mündlich mit dir diskutieren; ich kenne deine rhetorischen Fähigkeiten gut genug, um zu wissen, dass du mich in Grund und Boden reden wirst (was zugegebenermaßen auch nicht besonders schwer ist, weil ich nunmal in direkter Rede nicht besonders wortgewandt bin.).
    Der inflationäre Gebrauch des Wortes Sensation entwertet diesen Begriff. Redet meinentwegen von einer lobenswerten Leistung. Aber wenn schon ein Weißremies als Sensation verkauft wird, was ist dann erst ein Sieg? Ein Superdupperoberaffenwunder?
    Und denken hab ich sowieso schon lange aufgegeben. Das bringt nix (außer Zeitüberschreitung).

  4. Lieber Griesgram,

    danke für die Antwort. Die KO-WM in diesem Zusammenhang aufzuführen, scheint mir nicht ganz passend zu sein, denn nur weil es man blöde Ideen gab, muss ja nicht jede Idee falsch sein. Und auch, dass Iljumshinov (wie immer man ihn schreibt) wohl nicht zu unrecht als korruptes A….h gilt, spricht noch nicht per Se gegen die neuen Ideen aus der Schachwelt.

    Auch wenn wohl nur wenige Spieler es wirklich wahrhaben wollen, aber das Schachspiel an sich sollte tatsächlich attraktiver werden, egal, ob es um Sponsoren, Medien oder was weiß ich geht. Das Image „komische Käuze schieben denkbar langsam Steine über ein Brett und werden immer komischer“, das Schach lange Zeit genossen hat (und seien wir ehrlich: Teilweise trifft es diese Charakterisierung sehr gut.) lässt sich nicht ohne Änderungen ablegen und sogar das KO-System in der Weltmeisterschaft kann man zumindest als interessanten Versuch zählen, auch wenn er – da stimmt ich dir zu – nicht unbedingt zu meinen favorisierten Vorschlägen zählt. 😉
    Die Sofia- oder 3-Punkte-Regel (um schnelle Remisen unattraktiv werden zu lassen), die in der Schachwelt viel diskutiert werden/wurden, sind in meinen Augen interessante Neuerungen, die es weiter auszuprobieren gibt, wieso nicht auch mal auf unteren Ebenen wie beim Leintal-Open?
    Weitere Vorschläge, Schach „attraktiver“ zu machen, können wir uns ja – diskussionslos – ausdenken, wenn ich im Verein bin, wahrscheinlich am 15.3.

    Was die „Sensation“ betrifft, stimme ich dir übriges insofern zu, dass der Begriff tatsächlich nicht überstrapaziert werden sollte, aber ich denke, einmal pro Artikel/Turnier darf das schon verwendet werden. Mehr als eine gute Leistung war es ja eh nicht. 😛

    Herzliche Grüße
    Jochen

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