Befreiungsschlag der 1. Mannschaft

Das neue Jahr scheint die Wende zu bringen. Nach 3 Niederlagen in Folge konnte unsere Erste wieder mal punkten. Ein Sieg war auch bitter nötig, wollte man nicht nach 5 Runden schon mit dem Rücken an der Wand stehen. Die erste Mannschaft musste auswärts in Kornwestheim antreten und gewann mit 6:2.

Vom Druck, der auf uns lastete, war nicht viel zu spüren. Fast alle gingen den Mannschaftskampf gelassen und ohne Hast an. An Brett 1 spielte Philipp im Zentrum und erhielt mehr Raum. Diesem versuchte Armin Winkler entgegen zu treten, in dem er die Zentralbauern tauschte. Ähnlich ging es auch an Robins Brett zu. Im Zentrum wurde ein Figuren- und Bauernpaar getauscht und es kam zu einer Bauernverteilung von 3:4 am Königsflügel und 3:2 am Damenflügel (aus weißer Sicht gesehen). Eine Basisweisheit im Schach lautet: Wer zuerst seine Bauernmajorität ins Rollen bringen kann, gewinnt. Robin machte dies als Erster und kontrollierte schnell das Brett. Jürgen hat auch keine Mühe, das Spiel zu kontrollieren. Auch wenn die Botwinnikvariante im Englischen nicht ohne Gift ist, spielte sie der Gegner zu harmlos und hatte Mühe, Gegenspiel zu finden.

Simon probierte es als Schwarzer mit Französisch und hatte die Abtauschvariante auf dem Brett, welche ein langes, positionelles Spiel bewirkt. Den ersten klaren Vorteil sah man dann an meinem Brett. Nach 1.d4 d5 2.c4 dxc4 schien es ganz normal zu verlaufen. Allerdings schlichen sich dann Zeit verschwendende Bauernzüge ein (a6,b5,b4), die es mir gestatteten, Druck auf der c-Linie zu haben, so dass Schwarz nicht zur Befreiung mittels c5 kam. Nach einem Bauernvorstoß auf e6, erhielten die weißen Figuren schöne Felder. Die darauf folgenden Verwicklungen konnte Schwarz nicht lösen und er verlor. (Siehe  Partie)

Julian wollte mal wieder einen Bauern opfern, was der Gegner nicht annahm und so entwickelte er ein schönes Druckspiel gegen f2 und nachdem der Gegner f3 spielte, erhielt dieser Löcher auf den schwarzen Feldern, was Julian zu einem Bauerngewinn nutzte. Ramins Partie war ziemlich geschlossen und es war nicht verwunderlich, dass der Gegner sehr früh Remis anbot, welches aber von Ramin nicht angenommen wurde. Michael Wickenheisser hatte auch eine schöne Stellung herausgespielt. Ein Doppelbauer auf der f-Linie behinderte Weiß und nach Dh4+ sah es schon nach Gewinn vom Bauern f4 aus.

Nach zwei Stunden gab mein Gegner auf, womit es 1:0 stand. 5 Minuten später stellte Jürgens Gegner nach vorangegangenem – schon verzweifelten – Bauernopfer noch einen Turm ein, worauf er auch nicht mehr weiterspielen wollte und es stand 2:0. Philipp fand nun ein schönes taktisches Opfer (Lxh6), das einen Bauern gewinnen würde – mit zudem besserer Stellung. Robin hatte nun auch die Opferhand und nachdem der weiße Sd2 weg musste, kam Sg5 mit furchtbaren Drohungen. Kurz darauf musste auch Robins Gegner das Handtuch werfen. Ramin demonstrierte, wie man in gleicher Stellung scheinaktive Züge des Gegners konterte und gewann einen Bauern. Nach Abriegelung des Zentrums ging das Spiel am Damenflügel weiter und als dann noch der schwarze a-Bauer fiel, gab Ramins Gegner auf. Damit stand es schon beruhigend 4:0

Philipp hatte ein gewonnenes Turmendspiel mit einem Mehrbauern auf dem Brett und Julian musste nur noch seine Partie technisch nach Hause schaukeln. Michael stand etwas besser und lehnte ein Remisangebot ab. Philipp gewann dann und auch Julian schaffte seinen Sieg, den er sich aber selbst sehr schwer gestaltete. Michael gelang es, seinem Gegner Raum zu geben und seinen König nach hinten  zu schaufeln und landete in einem sehr schwierigen Endspiel, wo ein gegnerischer Freibauer seine Figuren band, in dem er sogar noch Matt gesetzt wurde. Dabei hätte er vorher eine Figur für den Bauern opfern können und in dem Endspiel L+S gegen S+ 3 Bauern hätte nur noch Schwarz gewinnen können. Nichtsdestotrotz ist mit 6:2 uns ein sehr schöner Sieg gelungen. So könnte es weiter gehen.


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